Seite 188
aus dem Nordwesten
kamen und den Kontinent nach Süden überschwemmten. Unser Autor
sagt über die Vermutung sprechend, dass die Indianer von einem Volk
in den nördlichen Teilen Sibiriens stammen: „All diese
Vermutungen werden mehr Wahrscheinlichkeit bekommen, wenn
eine markante Ähnlichkeit zwischen den Sprachen der Tartaren und
jener auf dem neuen Kontinent entdeckt werden wird, eine
Ähnlichkeit, die sich gemäß der neuesten Nachforschungen von
Herrn Bartoon Smith nur auf eine sehr geringe Anzahl von Wörtern
erstreckt.“ Ich verzichte auf weitere Bemerkungen über diese
Zeugnisse, die dieser sehr gefeierte Autor unbeabsichtigt lieferte.
Sie sollen vom verständigen Leser selbst beurteilt werden und er
wird sicher nicht daran zweifeln können, dass die Eingeborenen
Amerikas vom Norden her über die Beringstraße kamen und von einem
Volk abstammten, das geistig ebenso kultiviert war wie die antike
Familie Israel. Er muss die Vorstellung aufgeben, dass sie
skythischer Abstammung seien. Er wird viele Beweise finden, dass sie
einen gemeinsamen Ursprung haben und auch viele Beweise zugunsten
der Hypothese, dass einige der ursprünglichen Einwohner daran
arbeiteten, ihr Wissen von der Zivilisation zu bewahren, aber dass
eine überwältigende Mehrheit sie für das müßige Jägerleben
aufgab.
In der Archäologia
Americana, die Transactions and Collections of the American
Anitquarian Society enthält, 1820 in Worcester, Mass.,
veröffentlicht, findet man Antiquitäten des Volkes, das früher
die westlichen Teile der Vereinigten Staaten bewohnte. Über einige
von ihnen werde ich einen kurzen Überblick liefern, wie auch
zusätzliche Argumente zugunsten meiner Theorie, dass einige aus dem
Volk Israel, die auf diesen westlichen Kontinent kamen, einen
gewissen Grad der Zivilisation für eine lange Zeit aufrecht
erhielten, aber dass der bessere Teil der ausgestoßenen Stämme
Israels hier schließlich zumindest in Nordamerika unter dem Zorn
ihrer zahlreicheren wilden Brüder ausstarb. Ich werde auch aus
dieser interessanten Veröffentlichung einige neue überzeugende
Argumente zugunsten dessen liefern, dass die amerikanischen
Ureinwohner von Israel abstammen.
In Bezug auf die
antiken Befestigungsanlagen und Grabhügel sagt der Schreiber der
Archaeology: „Diese militärischen Werke, diese Wälle und Gräben
kosteten für ihre Errichtung
Seite 189
so viel Arbeit;
diese zahlreichen und manchmal geschmackvollen Grabhügel, die ihren
Ursprung einem weit zivilisierteren Volk als die Indianer, aber weit
weniger zivilisiertem Volk als die Europäer verdanken, sind in
vielerlei Hinsicht interessant für den Altertumsforscher, für den
Philosophen und für den Religiösen, besonders wenn wir die
ungeheuerlichen Ausmaße des Landes in Betracht ziehen, das sie
bedecken, die enorme Arbeit, die ihre Vorfahren hatten, die Kenntnis
über die nützlichen Künste, die jenes Volk besaß, wenn man sie
mit unserer heutigen Indianerrasse vergleicht, die 'Großartigkeit'
vieler Werke selbst und das totale Nichtvorhandensein aller
historischen Berichte oder wenigstens überlieferter Berichte in
Bezug auf sie. Einst waren sie Befestigungsanlagen, Tempel, Altäre,
Lagerplätze, Städte, Dörfer, Sportplätze und andere
Vergnügungsstätten, Wohnsitze von Anführern, Wachtürme und
Monumente.“ Dies sind sicherlich genau solche Überbleibsel, die
man natürlicher Weise von einem besseren Teil Israels in ihrem
ausgestoßenen Zustand in einer Wildnis mit dem Grad an Zivilisation
erwarten könnte, den sie besaßen, als sie aus Kanaan und in die
Mitte verwilderter Stämme ihrer Rasse verbannt wurden, die sich zum
Jägerleben zurückentwickelt hatten und die Absicht hatten, diesen
besseren Teil ihrer Brüder zu vernichten. In dieser Situation um
den Erhalt des Daseins kämpfend und ihre religiösen Traditionen
aufrecht erhaltend würden sie natürlich viele genau der Dinge
herausbilden, die oben aufgezählt sind: Umwallte Städte,
Befestigungsanlagen, Tempel, Altäre, Wohnsitze der Anführer und
Wachtürme. Dies kann man keinem Volk mit anderem Ursprung
zuschreiben, keiner anderen Sache mit einem gleichen Grad der
Wahrscheinlichkeit. Der gesamte Prozess der Hypothese, die in Bezug
auf diese beiden Zweige von Nachkommen Israels aufgestellt wird, die
sich in diese riesige Wildnis versetzt fanden, ist natürlich und
einfach.
Die obige
Veröffentlichung der American Antiquarian Society schließt, dass
diese indianischen Werke sehr antik sein müssen und lange
vor der Entdeckung dieses Kontinents durch Kolumbus entstanden sein
müssen. Französische Befestigungsanlagen und Bauwerke im Westen
werden ebenfalls entdeckt, und viele Gegenstände in oder in der
Nähe der Fundorte dieser alten Befestigungsanlagen, die
offensichtlich europäisch
Seite 190
und modern sind.
Aber diese unterscheiden sich deutlich von jenen Befestigungsanlagen
und Überresten. Über die Urheber dieser vielen antiken
Überbleibsel sagt diese Veröffentlichung: „Auf Grund dessen, was
wir an Hand ihrer Werke erkennen, müssen sie irgendwie mit Künsten
und Wissenschaft vertraut gewesen sein. Sie haben uns
vollkommene Beispiele von Kreisen, Quadraten, Achtecken und
parallelen Linien auf einem großartigen und noblen Niveau
hinterlassen, und wenn nicht bewiesen werden kann, dass sie Kontakt
mit Asien oder Europa hatten, so sehen wir, dass sie die Kunst der
Metallverarbeitung besaßen.“ Wenn sie den Vorteil genossen
hatten, mit irgendwelchen zivilisierten Teilen Asiens oder Europas
Kontakt zu haben, dann wäre diese Sache bestätigt worden und
dieser westliche Kontinent wäre der belesenen östlichen Welt nicht
unbekannt gewesen. Solch ein Kontakt ist also nicht möglich. Sie
müssen wahrscheinlich ihre Kunst der Metallverarbeitung vom Staat
des alten Israel her mitgenommen haben. Sie besaßen einiges von
diesem Wissen. Aber keine jener barbarischen Horden im Nordosten
Asiens besaß in diesen alten Tagen das Wissen von solchen Künsten.
Über die Brunnen sprechend bemerkt der Schreiber: „Diese Brunnen
mit Steinen an ihrer Öffnung ähneln denen, die uns aus dem
patriarchalischen Zeitalter beschrieben wurden.“ Sicherlich ist
dies der Idee nicht ungünstig, dass die Urheber dieser Brunnen
Nachkommen Jakobs gewesen sind.
Um auf meine
Hypothese Licht zu werfen, werde ich eine kurze Beschreibung über
mehrere jener antiken Bauwerke im Westen und Süden und über einige
Gegenstände geben, die dort gefunden wurden. Sie werden ausführlich
durch Zeichnungen oder Drucke in der Veröffentlichung der American
Antiquarian Society, 1820 in Worcester veröffentlicht, verfügbar
gemacht, ein Buch, das es wert ist, von allen genau gelesen zu
werden.
In der Nähe von
Newark in der Licking-Grafschaft, Ohio, zwischen zwei Abzweigungen
des Licking-Flusses an ihrem Zusammenfluss befindet sich einer der
berühmtesten Überreste der antiken Bauwerke. Es gibt dort eine
Befestigungsanlage, die vierzig Morgen umfasst und deren Wälle zehn
Fuß hoch sind. Sie besitzt acht Tore, deren Breite etwa fünfzehn
Fuß beträgt. Jedes Tor wird durch ein Wallfragment geschützt, das
davor und ungefähr neun Fuß innerhalb des Tores platziert ist, die
Größe der Wälle der
Seite 191
Befestigungsanlage
hat und ungefähr vier Fuß länger ist als die Breite des Tores.
Die Wälle sind gerade so steil, wie man sie aus Erde machen konnte.
In der Nähe dieser Befestigungsanlage befindet sich eine weitere
runde Festung, die 22 Morgen umschließt [1 Morgen = 4047 m²] und
mit der ersten Festung durch zwei parallele Wälle aus Erde von
ungefähr der Größe der anderen Wälle verbunden ist. An der
entlegensten Stelle dieser runden Festung – und eben ohne Tor –
befindet sich ein Observatorium, das so hoch ist, dass man bis in
gewisse Entfernung einen Überblick über die Region hatte. Unter
diesem Observatorium war ein geheimer Durchgang zu einem antiken
Wasserlauf angelegt. In einiger Entfernung von dieser
Befestigungsanlage (aber durch eine Kette von inneren Bauten und
parallelen Wällen verbunden) befindet sich eine weitere runde
Befestigungsanlage von ungefähr 26 Morgen mit Wällen von einer
Höhe von ca. 25-30 Fuß und einem Graben unterhalb von ihnen. Mit
diesen Festungen ist eine weitere viereckige Festungsanlage von ca.
20 Morgen verbunden, deren Wälle der zuerst beschriebenen Anlage
ähnlich sind. Diese Befestigungsanlagen waren nicht nur (obwohl
eine beträchtliche Entfernung zwischen ihnen lag) durch parallele
Wälle, die einen Abstand von 9-11 Fuß hatten, miteinander
verbunden, sondern ähnliche Verbindungen wurden von ihnen durch
parallele Wälle zum Fluss hinunter geschaffen. All diese Bauwerke
standen auf einem großen Plateau, wobei die höchste Stelle fast
eben war, aber sie ist Hochland mit einem gleichmäßigen Anstieg in
der Nähe der beiden Flussabzweigungen bis auf eine Höhe von 40
oder 50 Fuß über den Flussabzweigungen. An vier verschiedenen
Stellen an den Enden dieser inneren Verbindungen zwischen den
Befestigungsanlagen und zum Fluss hinunter, befinden sich Wachtürme
auf erhöhtem Grund und von Rundwällen umgeben. Und die Punkte für
diese Wachtürme wurden offensichtlich mit großer Findigkeit
ausgewählt, was ihre Konstruktion erklärt. Diese
Befestigungsanlagen und Verbindungen zwischen ihnen waren so
angelegt, dass sie große Felder umschlossen, die, wie man annehmen
darf, kultiviert wurden und die auf diese Weise vor feindlichen
Eindringlingen gesichert waren. Von diesen Bauwerken ausgehend gab
es zwei parallele Wälle, die wahrscheinlich zu anderen ähnlichen
Befestigungsplätzen wegführten, die weiter entfernt waren. Sie
sind ein oder zwei Meilen eintfernt aufgespürt worden und sie sind
immer noch deutlich sichtbar. Der Schreiber sagt: „Es würde micht
nicht überraschen, wenn man entdecken würde, dass diese parallelen
Wälle (wie Öl-Leitungen) von
Seite 192
von einem
Verteidigungs-Bollwerk zu einem anderen in einer Entfernung von 30
Meilen reichen würden. Solche Wälle, die wahrscheinlich zu diesen
Bauwerken gehören, in mindestens zehn oder zwölf Meilen Entfernung
wurden an verschiedenen Stellen entdeckt.“ Er versteht diese als
eine Straße zwischen dieser Siedlung und einer am
Hockhocking-Fluss. Und er sagt, dass die Planung dieser Bauwerke
„Bände spricht zugunsten des Scharfsinns ihrer Urheber“.
Einige kleine
Tumuli, wahrscheinlich um Tote zu begraben und für andere Zwecke,
wurden hier gefunden. Und der Schreiber sagt über Gegenstände, die
dort entdeckt wurden: „Bergkristalle, einige sehr schön, und
Hornstein, geeignet für Pfeil- und Speerspitzen, und ein wenig
Blei, Schwefel und Eisen waren alles, was ich bestätigen kann.“
Vier oder fünf
Meilen südlich davon befindet sich eine steinerne Festung, die
vierzig Morgen oder mehr umschließt. Diese enthielt zwei steinerne
Tumuli, „die (sagt der Autor) wohl in alten Zeiten als Altäre und
Monumente benutzt wurden.“ - Er fügt hinzu: „Ich würde eher
vermuten, dass sie eine heilige Anlage oder ein „hoher Ort“
gewesen sind, der zu gewissen großen Jahresfeiern aufgesucht worden
ist.“ Er hielt den Zweck der Anlage für religiös. An der Mündung
des Muskingum in Marietta gibt es berühmte Beispiele dieser antiken
Bauwerke. Sie standen auf einer erhöhten Ebene auf der Ostseite der
Mündung des Muskingum, eine halbe Meile von seiner Vereinigung mit
dem Ohio entfernt. Hier befinden sich Wälle und Grabhügel in
geraden Reihen und in runden Formen und in Vierecken. Eine
quadratische Festung, die Stadt genannt wird, umfasst 40 Morgen
durch einen Wall aus Erde von zehn Fuß Höhe. Jede Seite hat in
gleichmäßigen Abständen drei Tore. Vom mittleren und größten,
dem Muskingum am nächsten liegenden Tor ausgehend befand sich ein
versteckter Weg, der von zwei parallelen Wällen aus Erde gesichert
war, die etwa einen Abstand von 16 Ruten [80,5 m] hatten. Der
höchste Teil dieser beiden Wälle ist ungefähr 21 Fuß hoch und
hat an der Basis eine Dicke von 42 Fuß. Dieser erstreckt sich über
ungefähr 22 Ruten bis dort, wo damals vermutlich der Fluss
entlangfloss. Innerhalb und in einer Ecke dieser Befestigungsanlage
befindet sich ein rechteckiger, erhöhter Platz mit einer Länge von
mehr als 11 Ruten [55 m] und einer Breite zwischen acht und neun
Ruten [40-45 m]. Die Oberseite bildet eine Ebene, die neun Fuß hoch
liegt. Die Seiten
Seite 193
sind fast
senkrecht. Auf einer anderen Seite der Befestigungsanlage befindet
sich ein weiterer erhöhter Platz, der fast genauso groß ist. Und
an einer dritten Stelle befindet sich ein dritter, der noch ein
wenig kleiner ist. In der Nähe des Zentrums dieser
Befestigungsanlage befindet sich ein runder Erdhügel mit einem
Durchmesser von dreißig Fuß und einer Höhe von fünf Fuß. An
einer Ecke der Befestigungsanlage befindet sich eine halbrunde
Brüstung, die das Tor schützt und von einem Erdhügel gekrönt
wird. Südöstlich der Befestigungsanlage befindet sich eine Art
Rundpyramide, wie ein Zuckerhut, ein regelrechter Kreis mit einem
Durchmesser von 150 Fuß an der Basis und einer Höhe von 30 Fuß.
Sie wird durch einen vier Fuß tiefen Graben beschützt, der 15 Fuß
breit ist, und auch durch eine vier Fuß hohe Brüstung. Diese
Bauten werden von vielen kleineren Wällen, Erdhügeln und
Ausschachtungen begleitet. Eine dieser Auschachtungen hat an der
Oberfläche einen Durchmesser von 60 Fuß und war, als sie entdeckt
wurde 20 Fuß tief. Eine weitere innerhalb der Befestigungsanlage
hat einen Durchmesser von 25 Fuß und Pfähle und verrottete
Substanzen sind 30 Fuß tief ins Grundwasser getrieben worden. Ihre
Seiten weisen allmählich auf ihren Mittelpunkt und man fand heraus,
dass sie von einer Lage aus sehr feinem Lehm mit einer Dicke von
acht oder zehn Inches [20-25 cm] eingefasst waren. Man nimmt an,
dass sie hunderte Ladungen Dünger enthielten. In dieser
Befestigungsanlage sind alte Bruchstücke von Töpferwaren
aufgesammelt worden. Diese Ware war auf der Außenseite mit
merkwürdigen und freizügigen Linien verziert und hatte innen eine
Glasur. Diese Ware scheint gebrannt worden zu sein und war in der
Lage, Wasser zu halten. Die Bruchstücke waren schwarz, wenn man sie
auseinanderbrach, und legten glänzende Teilchen zu Tage. Zu
verschiedenen Zeiten sind zwischen diesen antiken Bauwerken
Kupferstücke gefunden worden. Ein Stück hatte die Form eines
Bechers mit niedrigem Rand und einem dicken und starken Boden.
Dass in diesen
Bauwerken keine Werkzeuge aus Eisen gefunden wurden, heißt nicht,
dass die Urheber sie nicht besaßen. Denn hätte es sie dort
gegeben, wären sie ohne Zweifel schon längst vom Rost aufgelöst
worden. Einige Überreste von eisernen Gegenständen sind aber
gefunden worden, wie man sehen wird.
Seite 194
An den Ufern des
Scioto in Circleville, Ohio, befindet sich ein bemerkenswertes
Beispiel dieser militärischen Anlagen. Hier gibt es zwei
benachbarte Befestigungsanlagen. Eine ist ein exakter Kreis, die
andere ein Quadrat. Die erstere hat zwei Wälle mit einem Graben
dazwischen. Diese Wälle waren 20 Fuß hoch. Der innere Wall war aus
Lehm, der äußere aus Erde, die dem Graben zwischen den Wällen
entnommen worden war. Die Wälle der quadratischen
Befestigungsanlage sind 10 Fuß hoch mit acht Toren außer dem
einen, der in die runde Festung führt. Jedes dieser Tore wird auf
der Innenseite über einen Erdhügel von vier Fuß Höhe und 40 Fuß
im Durchmesser an der Basis verteidigt. Jeder Erdhügel befindet
sich 10 m innerhalb des Tores und direkt davor, zweifellos zur
Verteidigung. Über das Quadrat und den Kreis dieser
Befestigungsanlagen heißt es, dass sie sehr exakt sind, und man
denkt, dass sie auf große mathematische Fähigkeiten hinweisen, da
man in ihrer Vorrichtung nicht den geringsten Fehler finden konnte.
Im Zentrum der
runden Festung befand sich ein Erdhügel mit einer Höhe von 10 Fuß
und mit einem Durchmesser an der Basis von mehreren Ruten [1 Rute =
5,03 m]. An ihrer östlichen Seite mit einer Ausdehnung von sechs
Ruten [ca. 30 m] befand sich ein Gehweg, der aus Kieselsteinen
bestand. Die Oberseite dieses Tumulus war ungefähr 30 Fuß im
Durchmesser mit einem Weg wie eine moderne Spitzkehre, der von Osten
her hinaufführte.
Dieser Erdhügel
ist entfernt und sein Inhalt erforscht worden. Einige Dinge, die
darin gefunden wurden, sollen erwähnt werden: Zwei menschliche
Skelette, eine große Menge von Spitzen, entweder für Pfeile oder
Speere – sie waren so groß, dass man eher an letztere glauben
würde -, der Griff eines kleinen Schwertes oder großen Messers aus
Hirschhorn wurde hier gefunden und befindet sich jetzt in einem
Museum in Philadelphia. Eine silberne Scheide, die die Spitze einer
Klinge umfasste, und diese silberne Scheide, obwohl schwarz, war die
Zeiten hindurch unversehrt geblieben. Die Klinge war durch Rost
verschwunden, aber in der Höhlung des Griffs war das Oxid oder der
Rost des Eisens verblieben, der die Gestalt und die Größe des
früher enthaltenen Schaftes hatte. Einige gut gebrannte Ziegel
wurden hier gefunden, und ein großer Spiegel mit einer Länge von
drei Fuß, einer Breite von einem halben Fuß und einer Dicke von 1
½ Zoll, der aus Fischleim gebildet war und worauf sich eine
Seite 195
Eisenplatte befand,
„die (so sagt der Schreiber, der Augenzeuge war) zu Oxid geworden
war“ oder zu einer Platte aus Rost. „Der Spiegel (fügt er
hinzu) beantwortete sehr gut seinen Zweck.“
Ungefähr 40 Ruten
[200 m] von dieser runden Befestigungsanlage entfernt befand sich
ein weiterer Tumulus mit „einer Höhe von mehr als 90 Fuß“,
sagt der Schreiber in der Archaeology, der auf einen künstlichen
Hügel platziert wurde. Er scheint eine Begräbnisstätte zu sein
und war wahrscheinlich ein hoher Platz für die Anbetung. Hier
wurden immense Mengen von menschlichen Knochen aller Größen
gefunden. Bei diesen Knochen wurden auch Steinäxte, Messer und
verschiedene Schmuckstücke gefunden.
Nicht weit von
diesem Tumulus befand sich halbkreisartig ein Graben. Der Informant
bemerkt, dass er sechs Fuß tief war, als er ihn entdeckte. Auf dem
Grund lag „eine große Menge menschlicher Knochen“. Man
vermutet, dass diese die Überreste von Männern waren, die in einer
großen Schlacht getötet worden waren. Sie hatten alle die Größe
von Männern und lagen durcheinander, als wären sie auf einem
Haufen und in Eile vergraben worden. Hier könnten vielleicht die
letzten jenes zivilisierten Volkes, die jenen Standort bewohnten,
gewesen sein, die auf diese Weise von einem kleinen Überrest ihrer
verschont gebliebenen Brüder begraben wurden, oder von ihren wilden
Feinden, falls in der Festung alle getötet worden waren.
Die entdeckten
Gegenstände im großen Tumulus waren zahlreich; einiges schien mit
jedem Leichnam vergraben worden zu sein.
Am Scioto-Fluss
werden häufig Grabhügel gefunden, gewöhnlich auf Hügeln mit
gutem Ausblick nach Osten. In der Nähe von Chilicothe gibt es
einige interessante Exemplare. Von einem in Chilicothe gibt Rev. Dr.
Wilson eine Beschreibung. Er war 15 Fuß hoch, 60 Fuß im
Durchmesser an der Basis und er enthielt menschliche Knochen.
Unterhalb seiner Basis lag im Zentrum auf einer Plattform von 20 Fuß
aus Borke geformt ein Skelett. Auf der Brust lag ein Stück Kupfer,
ebenso ein merkwürdiger, fünf Zoll langer und zwei Zoll breiter
Stein, der zwei Durchbohrungen hatte, durch die eine Schnur aus
Sehne irgendeines Tieres verlief. Auf dieser Schnur waren viele
Perlen aus Ebenholz und Knochen aufgezogen. Das Ganze schien dazu
gedacht zu sein, als eine Art Brustplatte am Hals getragen zu
werden.
Seite 196
Eine weitere
merkwürdige Gruppe von indianischen Bauwerken findet man innerhalb
von 6 Meilen von Chilicothe am Paint Creek, von denen die akkurate
Beschreibung und Zeichnungen in der Archaeology wiedergegeben
werden. Hier umfasst der große Wall 110 Morgen. Der Wall ist 12 Fuß
hoch und ein Graben mit einer Breite von ungefähr 20 Fuß gehört
dazu. Angrenzend befindet sich eine Einfriedung von 16 Morgen, wo
die Wälle wie die anderen gestaltet sind. In einer „heiligen
Einfriedung“ befinden sich sechs Grabhügel. Die immensen Bauten
dieses Ortes und die Friedhöfe, die mit menschlichen Knochen
angefüllt sind, deuten darauf hin, dass in alter Zeit ein großes
Volk mit einem gewissen Grad der Zivilisation hier wohnte.
In der Umgebung des
Licking-Flusses nahe Newarks, Ohio, wurde ein Steinhügel entdeckt
und etliche weitere an verschiedenen Orten. Diese enthielten
menschliche Knochen und folgende Gegenstände: „Urnen,
Schmuckstücke aus Kupfer, Speerspitzen usw. aus demselben Metall,
wie auch Medaillons aus Kupfer.“ Ein Geistlicher aus Virginia,
der in Bezug auf die antiken indianischen Monumente am Grave Creek
nahe der Mündung des Monoagahela an die Antiquarian Society
schrieb, sagt: „In einem der Tumuli, der vor ungefähr 20 Jahren
geöffnet wurde, wurden 60 Kupferperlen gefunden. Von diesen
sicherte ich mir 10 Stück. - Sie wurden aus grobem Draht gefertigt,
ausgehämmert und zu ungleichen Stücken zurechtgeschnitten. Sie
wurden in ungeschickter Weise zusammengelötet. Sie waren von
Grünspan verkrustet, aber das Innere war reines Kupfer. Diese
Tatsache zeigt, dass diese altertümlichen amerikanischen Bewohner
mit dem Gebrauch von Metallen nicht ganz unvertraut waren.“ Es
gibt viele Hinweise, dass ihre Fortschrittlichkeit der von Israel
gleich war, als sie aus Kanaan gezwungen wurden, wie jeder sehen
wird, der genauer die Archaeology durcharbeitet. Mehrere Hinweise
sollen hier angefügt werden.
Der Schreiber sagt:
„Entlang dem Ohio gleicht einiges (ihrer Töpferarbeiten) jedem,
was heute hergestellt wird.“ - „Sie sind gut glasiert und
poliert und die Gefäße sind wohlgeformt.“ Es wurden viele
Schmuckstücke aus Silber und Kupfer gefunden. Es wurden viele
Brunnen durch härtesten Fels gegraben.
Ein Schmelztiegel
wurde in einem Tumulus in der Nähe von Chilicothe gefunden, der
nicht den Händen des ehrwürdigen S. Williams an jenem Ort
entstammte. Er wird denselben Hitzegrad ausgehalten haben, wie jene,
Seite 197
die jetzt in
Glasfabriken benutzt werden, und es scheint, dass er aus demselben
Material geschaffen wurde.
Es wird erwähnt,
dass im Schwemmland sechs Fuß tief eine Steinflöte gefunden wurde,
deren Rand mit seltsam tiefem Relief und auf der Vorderseite mit
einem schönen Frauengesicht ausgearbeitet ist.
Beim Entfernen
eines großen Erdhügels in Marietta wurden Knochen einer Person
gefunden. „Direkt über oder auf der Stirn liegend wurden drei
große, runde Knöpfe oder Schmuckstücke für einen Schwertgürtel
oder einen Schild gefunden. Sie bestehen aus Kupfer und sind mit
einer dicken Silberplatte überzogen. Ihre Vorderseiten sind leicht
konvex mit einer becherähnlichen Einwölbung in der Mitte und einem
Ausmaß von 2 ¼ Zoll im Durchmesser. Auf der Rückseite gegenüber
der eingewölbten Stelle befindet sich eine kupferne Niete oder ein
Nagel, um den herum sich zwei verschiedene Platten befinden, mit
denen sie am Leder befestigt waren. Zwei kleine Lederstücke wurden
zwischen den Platten einer der Knöpfe liegend gefunden.“ „Nahe
der Seite des Körpers wurde eine Platte aus Silber gefunden, die
Teil der Schwertscheide gewesen zu sein schien. Sie ist sechs Zoll
lang und zwei Zoll breit und wiegt eine Unze [28,35 g]. Sie hat
keine Ornamente oder Figuren, aber weist längswärts drei Grate
auf. Sie scheinen den Kanten oder Riefen des Schwertes zu
entsprechen. Sie scheint durch drei oder vier Nieten an der Scheide
befestigt gewesen zu sein, da ihre Löcher immer noch im Silber
vorhanden sind.
Es wurden auch zwei
oder drei Bruchstücke einer Kupferröhre gefunden, die mit
Eisenrost gefüllt war. Diese Stücke, so scheint es, stellten das
untere Ende der Scheide in der Nähe der Schwertspitze dar. Vom
Schwert selbst wurde außer dem Auftreten von Rost, wie oben
erwähnt, kein Anzeichen entdeckt.
In der Nähe der
Füße wurde ein Stück Kupfer gefunden, das drei Unzen [85 g] wog.
Dem Aussehen nach scheint es als Lot oder als Schmuckstück
verwendet worden zu sein, da sich in der Nähe des einen Endes eine
runde Falte oder Furche befindet, um einen Faden zu befestigen. Es
ist rund, 2 ½ Zoll lang, in der Mitte ein Zoll im Durchmesser und
an jedem Ende ein halber Zoll. Es besteht aus kleinen Stücken
natürlichen Kupfers, die zusammengehämmert wurden, und in den
Rissen zwischen den
Seite 198
Stücken stecken
mehrere Silberstücke, von denen eines fast die Größe eines
Vier-Penny-Stücks oder eines halben Dime hat. Dieses
Kupferschmuckstück war von einem Mantel aus grünem Rost bedeckt
und ist beträchtlich zerfressen. Auch wurde ein Stück Ocker oder
Farbe und Stück Eisenerz gefunden, das so aussieht, als wäre es
teilweise verglast oder geschmolzen. Das Erz hat ungefähr das
spezifische Gewicht von reinem Eisen.“
Sicher weisen diese
Dinge auf einen guten Grad der Fortschrittlichkeit in einigen
Lebenskünsten hin. Es werden Mengen von anderen Dingen in dieser
höchst wertvollen Veröffentlichung angeführt, in denen diese
Dinge zu sehen sind.
Die große
Altertümlichkeit dieser Arbeiten der Ureinwohner ist zweifellos
bewiesen. Auf ihnen standen Bäume der dritten Generation, deren
Jahresringe zeigen, dass sie mehr als 400 Jahre alt waren.
Und die Größe
dieser Bauwerke deutet auf eine sehr große Bevölkerung hin.
Der Geistliche, der
aus Virginia an die Antiquarian Society über die Bauwerke am Grave
Creek schrieb, sagt über einen riesigen Tumulus in jener Umgebung,
der „das Große Grab“ genannt wird: „Es ist mit
Sicherheit das erhabenste Monument des weit zurückliegenden
Altertums, das man finden konnte. Sein Umfang beträgt an der Basis
300 Fuß, seine Höhe misst 90 Fuß und sein Durchmesser beträgt am
Gipfel 45 Fuß. Dieser stolze und ehrwürdige Tumulus ist nur so
weit geöffnet worden, dass man sich vergewissern konnte, dass er
(wahrscheinlich) viele Tausende menschlicher Skelette enthält. Über
die zahlreichen indianischen Bauwerke dieser Region sagt der
Schreiber: „Eine sorgfältige Untersuchung oben erwähnter
Bauwerke würde wahrscheinlich zeigen, dass alle miteinander
verbunden und nur als Teile eines Ganzen geschaffen und
geschmackvoll angeordnet waren.“
Diese antiken
Bauwerke setzen sich den gesamten Ohio-Fluss bis zum Mississippi
hinunter fort, wo sie zahlreicher und prächtiger waren. Sie werden
zahlreich an Zusammenflüssen von Flüssen an geeigneten Stellen und
in sehr fruchtbaren Landstrichen. Die Anzahl von Tumuli an jenem
Fluss übertrifft 3000, wobei „der kleinste nicht kleiner als 40
Fuß hoch und 100 Fuß im Durchmesser an der Basis ist. Die größten
sind von enormer Pracht. Der
Seite 199
Informant in der
Archaeology sagt: „Manchmal werde ich dazu verleitet zu denken,
dass es zu der Zeit, als diese erbaut wurden, eine Population gab,
die so zahlreich war wie jene, die einst die Ufer des Nils, des
Euphrats oder Mexiko belebten. Brackenridge berechnete, dass es 5000
Städte voller Menschen gleichzeitig gab. Ich bin vollkommen
überzeugt (sagt der Schreiber), dass in diesem Land Städte
existierten, die jenen Städten im alten Mexiko ähnlich waren, mit
mehreren hunderttausend Seelen. Fast gegenüber von St. Louis gibt
es Spuren von zwei solchen Städten im Abstand von fünf Meilen.
Einer der Erdhügel hat einen Umfang von 800 Yards [731,5 m] an der
Basis (ungefähr 50 Ruten [251,5 m] im Durchmesser), was exakt der
Größe der Pyramide des Asychis entspricht, und mit einer Höhe von
100 Fuß.“ (Siehe Archaeologia Americana, Seite 189) Der Autor
sagt, während er über viele dieser Pyramiden des Westens spricht:
Es gibt „eine in der Nähe von Washington im Staat Mississippi,
die 146 Fuß hoch ist“. „Gegenstände in und in der Nähe dieser
Bauten zeigen die Fortschrittlichkeit der Handwerkskünste unter
denen, die sie errichteten.“ Obwohl diese Tumuli als
Beerdigungstätten für ihre Toten benutzt wurden und als Plätze
für Tempel, Altäre und Anbetung, waren sie zweifellos auch letzte
Rückzugsorte, wenn sie befürchteten, durch einen Feind besiegt zu
werden. Solis, ein Schreiber, der in der Archaeology erwähnt wird
und der die Vernichtung der Mexikaner durch die Spanier beschreibt,
spricht davon, wie sie zu ihren Teocalli fliehen. (Die Teocalli
waren erhöhte Orte, die als Bauplatz für ihre Tempel geschaffen
waren, für Altäre und Orte, um ihre Toten zu bestatten. Die
Bezeichnung 'Teocalli', informiert Humboldt, wurde diesen heiligen
Orten nach dem Namen des Gottes gegeben, dem der Ort geweiht war.)
Solis informiert, dass ihre Teocalli in den Zeiten des Konflikts mit
den Spaniern wie lebendige Hügel aussahen, die mit Kriegern bedeckt
waren, die entschlossen waren, ihre heiligen Plätze zu verteidigen,
wo sich ihre Tempel, Altäre und Gräber ihrer Väter befanden. Hier
kämpften sie mit Verzweiflung. Die hohen Plätze und großen
Tumuli der Ureinwohner am Mississippi waren zweifellos für
denselben Zweck gedacht wie bei denen in Südamerika. Der Schreiber
der Archaeology bemerkt, dass auf jedem hohen Platz Tempel gebaut
worden waren, von denen jetzt wahrscheinlich keine Spur mehr zu
sehen ist.
Seite 200
Diese antiken
Bauwerke der Ureinwohner Amerikas könnten uns sehr wohl an die
antiken „hohen Orte“ Israels in den Schriften des Alten
Testaments erinnern. Psalm 78:58: „Sie erbitterten ihn mit ihrem
Kult auf den Höhen...“
Wie werden sie doch
reichlich in den heiligen Schriften erwähnt. In Dutzenden von
Textstellen lesen wir über sie. Ein König baute ihre „hohen
Plätze“, ein Reformierter zerstörte sie, ein nichtswürdiger
König baute sie wieder auf, ein guter König zerstörte sie wieder
und so weiter. Hier haben wir einen Ablauf von gewöhnlichen
Ereignissen. Die Herzen Israels wurden über lange Zeit und
vollkommen an den religiösen Gebrauch ihrer hohen Plätze
gewöhnt, obwohl sie verboten waren. Scott bemerkt, dass diese hohen
Plätze gedacht waren „für Götzendienst und auch für die
regelwidrige Anbetung Jehovas“. Salomo hatte diese hohen Plätze
benutzt. 1. Könige 3,4: „Salomo aber liebte den Herrn und befolgte
die Gebote seines Vaters David; nur brachte er auf den Kulthöhen
Schlachtopfer und Rauchopfer dar. So ging der König nach Gibeon, um
dort zu opfern, denn hier war die angesehenste Kulthöhe.
Tausend Brandopfer legte Salomo auf ihren Altar.“ Scott sagt zu
dieser Passage: „Bis der Tempel gebaut war, wurde die
Regelwidrigkeit, dem Gott Israels an hohen Plätzen zu opfern, bis zu
einem gewissen Grad geduldet. Aber das Volk fuhr wie in den Tagen
Davids damit fort und Salomo wäre dafür zu tadeln, es begünstigt
zu haben.“ Es scheint, dass sie ihre größeren hohen Plätze
und ihre kleineren hohen Plätze hatten, an denen dieses
antike Volk stark festhielt. Diese hohen
Plätze in Israel werden manchmal in sehr negativem
Zusammenhang erwähnt, nämlich als Sitz der Götzendienerei, und
manchmal in einem Zusammenhang, der günstiger erscheint. Aber auf
den heilgen Seiten gibt es reichlich Erwähnungen über „hohe
Plätze“ in verschiedenen Höhen und Ausdehnungen „auf jedem
höheren Hügel und unter jedem grünen Baum“. Die Kinder Jakobs
versammelten sich bei größeren Gelegenheiten bei Gilgal. Der Name
dieses Ortes bedeutet „ein Haufen“. Hier gab es einen Steinhaufen
aus dem Herzen Jordans und er wurde zu einem Monument an dem Ort des
ersten Lagerplatzes im verheißenen Land geformt. Dieser Umstand und
die zahlreichen monumentalen
Seite 201
Steinhaufen im alten
Israel weisen eine starke Ähnlichkeit mit den vielen Steinhaufen
auf, die man in diesem Land findet, und besonders an den Gewässern
des Licking in der Nähe von Newark und in den Grafschaften Perry,
Pickaway und Ross in Ohio.
Israel war immer
Hügeln und hohen Plätzen als Rückzugsorte für wichtige Handlungen
wie auch Handlungen der Frömmigkeit zugeneigt. Gibeon war ein
bedeutender hoher Platz, wie schon erwähnt. Shiloh, ein bekannter
solcher Aufenthaltsort, befand sich auf einem hohen Hügel. Dieser
wurde nicht mehr als ein solcher Ort benutzt, als der erhabenere
Hügel Zion stattdessen erwählt wurde. Der Platz für den Tempel
wurde durch göttliche Entscheidung auf diesem erhabenen Berg Zion
festgelegt. Solche Vorstellungen zusammen mit anderen „hohen
Plätzen“ im alten Israel mögen die Ursache für die zahlreichen,
riesigen Tumuli gewesen sein, die man auf diesem Kontinent findet.
Auf die hohen Plätze
im antiken Israel anspielend verkündete Gott in Amos 7:9: „Israels
Kulthöhen werden verwüstet...“ und in Jer. 12:7: „Ich verlasse
mein Haus, ich verstoße mein Erbteil. Meinen Herzensliebling gebe
ich preis in die Hand seiner Feinde.“ Dann folgt Vers 12: „Über
alle Hügel der Steppe drangen Verderber ein, denn das Schwert
des Herrn frisst von einem Ende des Landes zum andern. Kein Mensch
bleibt unversehrt.“ Als dies geschrieben wurde, waren die Zehn
Stämme seit vielen Jahren nicht mehr in Kanaan. Gott hatte
tatsächlich „diesen Zweig seines Herzenslieblings in die Hände
seiner Feinde gegeben“, um Vers 7 noch einmal zu wiederholen. Der
danach zitierte Vers könnte in der Zukunft viel besser verstanden
werden, wenn mehr Licht auf das Thema geworfen worden ist und es
unsere Eingeborenen als die Stämme Israels präsentiert. Sie und wir
werden diese Passage dann besser verstehen. „Über alle Hügel
der Steppe drangen Verderber ein, denn das Schwert des Herrn
„frisst von einem Ende des Landes zum andern“. Dies scheint also
ein zukünftiges Ereignis zu sein: „Das Schwert wird kommen“,
obwohl die Stämme zuvor verbannt worden waren. Dies scheint, da es
sich auf Israel bezieht, ein Ereignis zu sein, das während ihres
ausgestoßenen Zustandes zustande gebracht werden wird. Denn im
zweiten
Seite 202
und dritten Vers
danach wird ihre Wiederherstellung zu ihrem Erbteil in ihrem eigenen
Land vorhergesagt. Kein möglicher Ursprung, der den amerikanischen
Ureinwohnern zugesprochen wird, könnte besser erklären als das, was
wir als Vermutung für die amerikanischen hohen Plätze haben,
nämlich die Herkunft vom antiken Israel. Die Ereignisse passen ganz
natürlich und charakteristisch zu dieser Annahme.
Diese amerikanischen
hohen Plätze haben eine verblüffende Ähnlichkeit mit den
ägyptischen Pyramiden. Vergleicht man sie mit denen im Gebiet
Mexikos, wie schon von Herrn Humboldt erklärt, so scheinen sie vom
selben Volk erbaut worden zu sein. Aber die ägyptischen Pyramiden
wurden vom alten Israel gesehen und waren ihnen wohlbekannt, und es
ist seit langem vermutet worden, dass sie durch ihr Arbeitskraft
während ihrer Knechtschaft in Ägypten errichtet wurden. Wie
natürlich ist es also, dass sie den tiefen Eindruck von ihnen an
nachfolgende Generationen weitergegeben hatten. Und welches andere
Volk auf Erden wäre annähernd in der Lage gewesen, solche
Nachbildungen von ihnen in einer abgelegenen, verstoßenen Region zu
erschaffen, und besonders nach allem, was wir von Israels hohen
Plätzen, Steinhaufen und Monumenten, ihre Kenntnis von Gibeon und
Gilgal, ihren tiefen Eindruck vom Tempelberg Zion und besonders von
ihren hohen und heiligen Plätzen in Bethel und Dan gelesen haben? Es
kann natürlicher Weise kein anderer Schluss gezogen werden, als dass
die amerikanischen hohen Plätze ihren Ursprung in jenen antiken
Eindrücken hatten. Über die hohen Plätze in der Nähe Mexikos sagt
der Schreiber der Archaeology: „Die Pyramidengruppe Teotihuacans
befindet sich im Tal Mexikos, acht Meilen nordöstlich der
Hauptstadt, in einer Ebene, die „der Pfad der Toten“ genannt
wird. Hier gibt es zwei große Pyramiden, umgeben von Hunderten
kleinerer, die auf die Hauptpunkte des Kompasses ausgerichtete,
rechtwinklige Straßen bilden. Dieser Schreiber sagt, dass einer von
ihnen höher ist als die dritte der drei großen Pyramiden Ägyptens,
und die Länge ihrer Basis gleicht fast der von Cephron. Diese Dinge
gleichen sehr dem Stil der ägyptischen Pyaramiden. „Um die Cheops
und die Mykerinos gibt es acht kleinere Pyramiden, die symmetrisch
und parallel zur Vorderseite der größeren angeordnet sind“, sagt
der Schreiber, während er die Ähnlichkeit zwischen diesen
Seite 203
und den ägyptischen
Pyramiden erwähnt. Und nachdem er diese „vier Hauptstockwerke“
eines großen Teocalli oder einer Pyramide in der Nähe Mexikos und
seine Zusammensetzung erwähnte, fügte er hinzu: „Diese
Konstruktion erinnert an eine der ägyptischen Pyramiden bei Saqqara,
die acht Etagen hat, eine Masse aus Steinen und gelbem Mörtel ist
und außen mit rohen Steinen bedeckt ist.“ Die beiden großen
mexikanischen Pyramiden (informiert dieser Autor) hatten auf ihrer
Spitze riesige Statuen von der Sonne und des Mondes, die aus Stein
geformt und mit Goldplatten bedeckt waren, die Cortez' Soldaten
plünderten. Sie stellten nun nicht ihre goldenen Kälber auf ihre
hohen Plätze, sondern Statuen der Sonne und des Mondes, jene
hellsten sichtbaren Symbole ihres Großen Geistes. Über eine dieser
demolierten Pyramiden sagt der Schreiber: „Wir entdecken immer noch
die Reste einer Treppe aus großen, behauenen Steinen, die früher
auf die Plattform des Teocalli führte.“
Die Archaeology
informiert uns über eine Pyramide in Richtung Golf von Mexiko, die
ungefähr vor 30 Jahren von spanischen Jägern in einem dichten Wald
entdeckt wurde, als wäre sie versteckt worden. „Denn die Indianer
(sagt der Schreiber) versteckten vor den Weißen, was immer der
Gegenstand ihrer Verehrung war.“ Verschiedene Autoren sind sich
über diesen Charakterzug der Indianer einig, der der Grund für die
Tatsache ist, dass so viele ihrer israelitischen Rituale so lange vor
uns verborgen bleiben sollten. Diese kürzlich entdeckte Pyramide
wurde ganz und gar aus behauenen Steinen gebaut, die von enormer
Größe und Schönheit waren. Der Schreiber sagt, dass diese Pyramide
„sechs, vielleicht sieben Etagen hatte“. „Drei Treppen führten
auf die Spitze. Die Decken der Treppenhäuser sind mit
hieroglyphischen Figuren und kleinen Nischen dekoriert, die mit
großer Symmetrie arrangiert sind.“ - Von diesen Nischen gibt es
318 Stück.
Der Teocalli oder
die Pyramide von Cholula in der Nähe Mexikos (zuvor von Herrn
Humboldt erwähnt) wird in der Archaeology mit ihrem Tempel auf der
Spitze und ihren Treppen mit 120 Stufen abgebildet, die auf ihre
erhabenen Etagen führen. Dieses riesige, majestätische Gebäude
wird „der von Menschenhänden geschaffene Berg genannt“.
Im Innern
verschiedener dieser großen Pyramiden wurden beträchtliche
Hohlräume als Verwahrungsorte für die
Seite 204
Toten gefunden. In
einem von ihnen wurde ein quadratisches Steinhaus gefunden, das zwei
Skelette enthielt, einige Figuren oder Abbilder und viele Gefäße,
die merkwürdig bemalt und lackiert waren. - Dieser Raum war „mit
Ziegeln und Lagen aus Lehm bedeckt“. Es waren große Ziegel
verlegt, wobei jede höhere Lage über die nächste untere
hervorragte und mit Zypressenzweigen verstärkt war. Die gleiche
Weise des Ziegelverlegens ist anstelle eines Gewölbes in (so sagt
der Schreiber) „mehreren ägyptischen Bauwerken gefunden worden“.
Er informiert uns, dass sich in einer ähnlichen Höhlung das Grab
eines peruanischen Fürsten befindet; es wurde massives Gold im Wert
von „mehr als 5000 Franc“ gefunden.
In der Zeit, als die
Spanier die Mexikaner überrannten, wurde Cholula von den
Eingeborenen als heilige Stadt angesehen. Hier existierte eine große
Zahl von Priestern. Und kein „Ort offenbarte größere Pracht bei
der Zelebrierung der öffentlichen Gottesverehrung oder größere
Strenge bei Buße und Fasten“.
Es ist wahr, dass es
in einigen verschiedenen östlichen Regionen ähnliche riesige,
antike Gebäude gegeben hat, aber der Schreiber der Archaeology sagt:
„Die Pagoden Indostans haben nichts mit den mexikanischen Tempeln
gemeinsam.“ Über die Pyramiden Mexikos, Ägyptens und über
ähnliche Bauwerke in einigen Teilen Asiens sagt er: „Ihre
Bestimmung war im Großen und Ganzen verschieden“. Er meint in
Bezug auf jene in Mexiko, dass sie Tempel und Altäre hatten und für
die Gottesverehrung geheiligt waren. Dies liefert sicher ein Argument
zugunsten der Idee, dass die Bewohner dieser hohen Plätze in Mexiko
ihren Ursprung in Israel hatten, wo alle ihre hohen Plätze für die
heilige Gottesverehrung gedacht waren.
Auf der Pyramide von
Cholula befand sich ein Altar, der Quetzalcoatl geweiht war, oder der
Schlange mit grünen Federn, wie der Name besagt. Über die
Überlieferung in Bezug auf diesen Quetzalcoatl sagt der Schreiber:
"Dies ist das geheimnisvollste Wesen der gesamten
mexikanischen Mythologie." Dann gibt er einen Bericht über
diese Person, tatsächlich ausreichend mit Fabeln vermischt, wie es
in den heidnischen Mythologien von Ereignissen üblich ist, auch wenn
sie auf Offenbarung gegründet sind. Die verschiedenen immateriellen
Fiktionen übergehend werde ich einige Hauptpunkte des Bildes
skizzieren.
Das Wesen, dem ihr
bekanntester Altar geweiht war, dessen Name eine Schlange mit grünen
weiter
|