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alten und ehrwürdigen
Materialien. Wurden eure Väter nicht in jenes weit entfernte Land
geschickt, nicht nur damit (in ihrer Nachkommenschaft) eine große,
schützende Nation aufgebaut würde, sondern auch um Werkzeuge der
Sammlung oder Wiederherstellung des jämmerlichen Überrests meiner
Ausgestoßenen dort in den letzten Tagen zu sein?* Freue dich also,
du abgesondertes Volk, an deinem Geburtsrecht und werde in dem vom
Himmel bestimmten Werk tätig. Lasst diese Stämme meines antiken
Volkes, die ich so viele Zeitalter hindurch getragen habe wie auf
Adlers Flügeln, lasst dieses Volk nicht vor euren Augen aussterben;
lasst sie nicht länger in wilder Barbarei und Tod umherziehen! Mein
Herz sehnt sich nach Ephraim, meinem Erstgeborenen. "Denn seit
ich gegen ihn sprach, erinnere ich mich dennoch ernsthaft an ihn."
"Ich habe seine Wege gesehen und werde ihn heilen. Ich werde ihm
und seinen Trauernden den Frieden wieder herstellen, Frieden in der
Erneuerung meines Bundes. Ich werde ihn wieder auf Adlerflügeln
tragen und ihn zu mir bringen. Denn für euch (meine Bittsteller im
Westen) ist diese Ehre reserviert" - Zef. 3:10. Die Flügel
eures Kontinents haben ihn
*Diese
Pflicht der Christianisierung der Eingeborenen unseres Landes, ganz
gleich welcher Herkunft sie sein mögen, zwingt sich von jeder
evangelischen Betrachtung her auf. Rev. Dr. Mayhew bemerkt
entsprechend: "Wie die Bekehrung der Heiden (in diesem Land)
erklärtes Ziel vom ersten unserer Vorväter an war, als sie
Neuengland besiedelten, so haben fast alle königlichen Urkunden,
Übertragungen, Patentbriefe und Gesetze der Regierung in England in
Bezug auf dieses Land die Verfolgung dieses frommen Planes erwähnt
und die Siedler dazu ermuntert, ja, es ihnen auferlegt."
Derselbe Autor erwähnt in dem neuen Freibrief an Massachusetts eine
ausdrückliche Anerkennung dieser Sache, nämlich "die Indianer
für die Erkenntnis des einzigen wahren Gottes und den Gehorsam zu
ihm und dem Erretter der Menschen zu gewinnen". Dasselbe Thema
wird ausdrücklich im Freibrief anerkannt, der von König Charles II.
an William Penn von Pennsylvania gewährt wurde. Wie traurig, dass
dieses Thema vernachlässigt und vergessen wurde! Wenn unsere
Eingeborenen tatsächlich von den Stämmen Israels sind, könnten die
amerikanischen Christen sehr wohl das Gefühl haben, dass ein großer
Zweck ihres Erbteils hier darin besteht, dass sie eine vornehmliche
Verantwortung und Aufgabe haben, jene "verlorenen Schafe des
Hauses Israel" wieder herzustellen. Diese Hebräer besaßen als
erste die Segnungen des Bundes unter der alten und finsteren
Dispensation. Dann kamen die christlichen Nichtjuden in den Besitz
der Segnungen dieses Bundes unter seiner letzten christlichen
Dispensation. Noah äußerte vor mehr als vierhundert Jahren in einem
prophetischen Wortschwall folgende Vorhersage - Gen. 9:27: "Raum
schaffe Gott für Jafet (d. h. die Nichtjuden). In Sems Zelten (d. h.
der Hebräer) wohne er." Aber dieses Ereignis gilt nur, bis die
Fülle der Nichtjuden beginnt - Röm. 11:25. Dann werden die Hebräer
wieder als Gottes Erstgeborene ihren Platz einnehmen. (Jer. 31:20,
21; Sach. 1:16; Jes. 9) Lasst uns also aktiv darin sein, ihren seit
langem verlorenen Segen wiederzubringen.
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in seiner Verbannung
lange getragen. Lasst nun die Flügel eurer Freiheit, eures Mitleids
und eures gesegneten Zufluchtsortes ihn von seiner öden Wildnis hin
zum Tempel Gottes tragen.
Schaut auf den Ursprung
dieser erniedrigten Eingeborenen Ihres Kontinents und eilt, sie zu
trösten. Schickt ihnen die Herolde der Erlösung. Schickt ihnen
das Wort, das Brot des
Lebens. Ihr empfingt jenes Buch durch die Nachkommen Abrahams. Euer
ganzer Band der Erlösung wurde von den Söhnen Jakobs geschrieben,
und durch sie wurde er von Jerusalem der verlorenen heidnischen Welt
und euch überbracht, sonst wärt ihr jetzt Heiden und für ewig
vernichtet. Erinnert euch also daran, dass ihr Gottes altem Volk für
das Wort des Lebens Dankbarkeit schuldet. Stellt es ihnen wieder her
und verdoppelt somit euren eigenen Erbteil an seinen Segnungen.
Bringt ihnen bei, das Buch der Gnade zu lesen. Lehrt sie seine und
ihre eigene Geschichte. Lehrt sie die Geschichte ihrer Vorfahren, das
System Abrahams, Isaaks und Jakobs. Sublimiert ihre Ansichten über
das wilde Streben der Wälder hinaus. Erhöht sie über die
Wildheiten von Barbarentum und Tod, indem ihr ihnen zeigt, was für
ihr Volk getan worden ist und was noch vom Gott ihrer Väter in der
Linie seiner Verheißung getan werden muss. Lehrt sie ihre antike
Geschichte, ihre früheren Segnungen, wie sie ausgestoßen wurden,
den Anlass dafür und die Verheißungen auf ihre Rückkehr. Sagt
ihnen, dass die Zeit nahe ist und dass sie jetzt zum Gott ihrer
Erlösung zurückkehren müssen. Sagt ihnen, dass ihre Rückkehr für
die nichtjüdischen Nationen wie das Lebendigwerden von den Toten
vorkommen wird. Sagt ihnen, zu welchen Vorhersagen ihre antiken
Väter, die Propheten, in Bezug auf sie inspiriert wurden, und welche
Herausforderung hier für ihre Wiederherstellung gegeben wurde.
Versichert ihnen, dass diese Rede eines antiken Propheten für
sie ist und dass sie sie hören und befolgen müssen, dass der Große
Geist über den Wolken sie jetzt durch euch aufruft, hervorzukommen
und seine Gnade durch Christus anzunehmen, den wahren Stern von
Jakob, den Shiloh, der gekommen ist, und zu dem das Volk gesammelt
werden muss. Informiert sie, dass durch das Umarmen dieser wahren
Nachkommen Abrahams ihr und Massen anderer Nichtjuden die Kinder des
alten Patriarchen geworden seid; und nun müssen sie als eure Brüder
im Herrn zurückkommen. Entfaltet ihnen ihre überragende Linie des
unveräußerlichen Gutes des Bundes, dass sie,
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"wenn sie diese Wahl
annehmen, um der Väter willen geliebt sein werden", dass sie
wegen ihrer Sünden für diese lange Zeit ausgeschlossen waren, bis
die Fülle der Heiden hereinbrechen und auf diese Weise das ganze
Israel errettet werden wird.
Geh hin, du Nation, die
in den letzten Tagen so sehr abgesondert ist, errette den Überrest
meines Volkes. Bringt mir ein Geschenk von ihnen "an den Ort des
Namens des Herrn der Heerscharen, zum Berg Zion".
ANMERKUNG.
Seit der Veröffentlichung der ersten Ausgabe dieses View of the
Hebrews hat der Schreiber zum ersten Mal Einblick in eine Erklärung
von Dr. McDonald zu diesem Kapitel Jesajas bekommen und er fühlt
sich dadurch in der Richtigkeit des Glaubens bestätigt, dass diese
Ansprache des Propheten an Amerika gerichtet ist. Da die beiden
Erklärungen der Öffentlichkeit vorliegen, verzichtet der Schreiber
auf weitere Bemerkungen mit Ausnahme eines Gedankens. Dr. McDonald
denkt in Bezug auf die Binsenbootsreise der angesprochenen Nation,
dass es sich vielleicht deutlich auf die Boots- und Kanu-Navigation
auf Binnengewässern bezieht. Und wenn man beachtet, dass "die
zentralen und östlichen Regionen Asiens im Allgemeinen für die
gegenwärtigen Plätze der Zerstreuung Israels gehalten werden,
welche Nation des Christentums könnte dann mit so großer
Leichtigkeit und Unternehmung wie die Amerikaner ihre Boten an die
Küsten jenes riesigen und unerforschten Landes schicken? Welche
Nation ist besser dazu geeignet, sie in ihren unbekannten
Schlupfwinkeln zu suchen und zu entdecken? Beschützt im geräumigen
Schoß der Berge, die die Wolken erreichen, die ausgedehnten Ufer der
schnellen und breiten Flüsse belagernd, deren Wellen nie den Kiel
spürten und an dessen Ufern sich nie eine Schnellstraße erstreckte,
wäre ihr Zufluchtsort für europäische Missionare ohne großen
Zeitaufwand und Arbeit unzugänglich. Aber diese Hindernisse werden
mit Leichtigkeit von der Nation mit dem Kanu
überwunden. Mit dem Paddel in der Hand
aufgewachsen und belehrt, Boote zu bauen, die leichter als die
Binsenboote sind, können sie jeden Strom erzwingen, sich um den Fuß
eines jeden Berges winden und wenn die Umstände es erfordern, können
sie ihr Kanu tragen oder durch es getragen werden." Wäre dieser
Autor zum Glauben geführt worden, dass die Eingeborenen in den
riesigen Wildnissen Amerikas die Zehn Stämme Israels sind und dass
es in den beschriebenen Verantwortungsbereich des Volkes fällt, das
vom Propheten angesprochen wurde, diese ausgestoßenen
Stämme wieder herzustellen, hätte er die
Aufforderung erkannt, die er machte, mit noch großer Kraft zu den
Söhnen Amerikas zu kommen, um die wilden Bewohner der Wälder im
Westen und in der ganzen Wildnis Amerikas zu suchen. Es ist eine
Tatsache, dass die Binsenboot-Navigation oder die leichten Boote und
Birkenkanus ein machtvolles Hilfsmittel für Reisende unter den
Indianern gewesen sind, um ihre Ströme hinauf- und hinunterzufahren,
um ihre Dörfer zu erreichen und um die Füße der Berge zu winden,
die Kanus tragend oder von ihnen getragen, um von der Existenz und
den Bräuchen der Eingeborenen zu erfahren. Und dieselben Mittel
müssen benutzt werden (und sind schon in gewissem Maß benutzt
worden), um ihnen das Wort des Lebens und die Segnungen der
Zivilisation zu bringen. Während der Schreiber dieser Seiten immer
noch an das führende Ziel in der Anspielung auf die antike
Binsenboot-Navigation des Nils glaubt, als unser Land angesprochen
wurde, dass sie unsere Eigenschaften als Experten
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der
Navigation in Meeren und Ozeanen ansprach, "der Boten über das
Meer sendet, ja, in Booten aus Binsen", spürt er dennoch keine
Schwierigkeit zuzugeben, dass dies auch unsere großen Fähigkeiten
der Navigation im Binnenland umfasst, besonders unsere erstaunlichen
kürzlichen Fortschritte in der Kanal-Navigation. Das Auge des
prophetischen Geistes könnte teilweise auf diesem Umstand ruhen und
sich auf die Eigenschaften der Nation im Westen richten, die das Ziel
der Botschaft war.
In Bezug auf
das amerikanische Volk, das eine günstige Vermittlungstätigkeit bei
der Verbesserung der Bedingungen der Juden wie auch der Stämme
Israels ausüben soll, scheint es, dass dieser Gedanke einige auf
dem östlichen Kontinent und auf dem westlichen getroffen hat.
Berücksichtigen Sie folgendes:
Ein Auszug
aus einem Brief von Erasmus Hermanus Simon von Stockholm an den
Sekretär der American Meliorating Society vom 26. April 1823:
"Ich
bin gezwungen, euch westlichen Christen zu den herrlichen Aussichten
zu gratulieren, die euch bevorstehen. Es ist mir offensichtlich
geworden, dass der Herr für die Christen Amerikas die biblischen
Mittel reserviert hat, um dem verlorenen Geschlecht Israels
wirkungsvoll zu nützen. Man kann sich nichts Schlimmeres vorstellen
als den gegenwärtigen Zustand der Reiligion auf dem ganzen Kontinent
(Europa) im Allgemeinen. Und nichts war niederschmetternder als jener
kleine ernsthafte Eindruck, den ein oder zwei Monate oberflächlichen
Belehrens hinterlassen kann, als ihr Ausgeliefertsein der Gefahr, die
reichlich von jeder Hand an bekennenden Orten des christlichen
Gottesdienstes ausgeht. Die Aufnahme, auf die die Missonierenden mit
den besten Wünschen und die besten Charaktere stoßen, ist
beklagenswert. Die Gesellschaft in Frankfurt, wäre es nicht die
American Meliorating Society, wäre zu einer bloßen
Traktatengesellschaft entartet, hat ständig vom Elend gehört, das
die Missionierenden befiehl, die sie unter die Christen sandten, um
nach einer Anstellung zu suchen."
In einem
weiteren Brief vom selben Ort sagt der Schreiber: "Ich vereine
meine Stimme der Danksagung und des Lobpreisens dem höchsten
Verfüger über die Herzen entgegen, der in dieser Zeit höchster Not
Israels so viele in Amerika umgekehrt hat, um sich ihrer
vernachlässigten Sache anzunehmen. Unsere Seelen sind von der
Aussicht erquickt, die uns geboten wird aus "einer Lodge in der
Wildnis für die wandernden Männer Israels, wohin sie eilig dem
Sturm und Gewitter entkommen können. Glückliches Land, das für
Abrahams gläubige Söhne eine Zuflucht bietet!"
Folgendes
wird von sehr vielen Autoritäten bestätigt, nämlich dass in vielen
alten Einrichtungen Europas der verurteilte, ängstliche Jude wenig
oder keine evangelische Belehrung bekommen kann. Solch einer, der
sich an einen angeblichen Geistlichen der Reformierten Kirche wandte,
wurde informiert, "dass es für seine Erlösung nicht notwendig
wäre, an die Göttlichkeit Christi zu glauben. Es wäre ausreichend,
wenn er in seiner Pflicht, ein gutes Mitglied der Gesellschaft zu
sein, ausharren würde."
"In
Württemberg (einem der religiösesten Teile Deutschlands) kam ein
junger Israelite zur Belehrung zu einem Geistlichen. Er sagte, dass
er in dem gegenwärtigen Zustand des Judentums als ein unsterbliches
Wesen, schuldig vor Gott, keinen Trost fände, und dass er aufrichtig
wünschte, sich über das Christentum zu erkundigen. Der Lehrer sagte
ihm (indem er ihm auf die Schulter klopfte): Bist du ein ehrlicher
Mann, und belästigst du niemanden? Wenn ja, musst du dir keine
Sorgen über deine Erlösung machen; du kannst dir dessen ausreichend
sicher sein! Müssen diese Dinge nicht wie
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eintausend
Argumente für das Volk unseres christlichen Landes wirken und für
unsere überlegenen Vorteile, um den Kindern Abrahams zu helfen, von
denen wir die Segnungen der Erlösung empfingen und die sich
ihrerseits in einem scheußlichen Zustand befinden und ihre Hände
ausstrecken und ihre sehnsüchtigen Augen zu uns über den
atlantischen Ozean richten, um dasselbe Wort des ewigen Lebens
zurückzubekommen? Mögen sie hier ein gegenwärtiges Asyl finden und
hier zum "Balsam Gileads, dem Arzt dort" geführt werden.
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