MORMONISCHES LÜGEN

MORMONISCHES LÜGEN

 

von Richard Packham

(übersetzt von Manfred Trzoska)

 

Einleitung

 

Wenn der Mormonismus selbst nicht die „einzige wahre Religion“ ist, was der Mormonismus aber zu sein behauptet, dann ist diese Behauptung nicht wahr und sie ist eine Lüge. Wenn Joseph Smith nicht wirklich Engel sah und wenn er nicht wirklich das Buch Mormon mit göttlicher Hilfe übersetzte, dann sind diese Behauptungen Lügen.

Aber der Zweck dieses Artikels ist nicht, diese großen Themen zu behandeln, da die Menge an Beweisen, die erforderlich ist, um die Falschheit dieser Behauptungen (und anderer großer Behauptungen) zu demonstrieren, den Rahmen hier sprengen würde. Stattdessen werde ich hier Beispiele anführen, wo Mormonenführern und der Mormonenkirche mit Leichtigkeit nachgewiesen werden kann, dass sie vorsätzlich gelogen haben, um im Dienste ihrer Religion zu täuschen.

Das Lügen, so werde ich zeigen, ist, obwohl von den mormonischen Heiligen Schriften und in Predigten der Mormonenführer inbrünstig verdammt, von der Kirche und ihren Führern von Anfang an bis auf den heutigen Tag angewendet worden. Solche Anwendung der Lüge ist mit ihren Behauptungen, von Gott in Rechtschaffenheit geführt zu werden, als Quelle der Wahrheit, vollkommen nicht übereinstimmend. Hätten Gott (oder Gottes Boten) es nötig zu lügen? Lüge „ist nicht von Gott“.

 

 

Mormonische Heilige Schriften verdammen Lügen und Lügner

 

(Hervorhebungen in allen Zitaten von mir)

 

LuB 50:17-18

17 Wahrlich, ich sage euch: Wer von mir berufen und ausgesandt ist, das Wort der Wahrheit durch den Tröster im Geiste der Wahrheit zu predigen – tut er es durch den Geist der Wahrheit oder auf andere Weise?

18 Wenn es auf irgendeine andere Weise geschieht, ist es nicht von Gott.

 

LuB 63:17

Deshalb habe ich, der Herr, gesagt, dass die Furchtsamen, Ungläubigen und alle Lügner, und wer das Lügen liebt und es betreibt, die Hurer und die Zauberer, ihren Teil haben sollen in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.

 

LuB 129:7

7 ...es ist der Ordnung des Himmels zuwider, dass ein gerechter Mensch täusche...

 

2. Nephi 9:34

34 Wehe dem Lügner; denn er soll in die Hölle hinab geworfen werden.

 

2. Nephi 28.8-11

8 Und es werden auch viele sagen: Esset, trinket und seid fröhlich; aber fürchtet Gott – er wird euch rechtfertigen, wenn ihr kleine Sünden begeht; ja, lügt ein wenig..., in dem allem liegt nichts Böses, und tut alle diese Dinge, denn morgen sterben wir; und sollten wir schuldig befunden werden, dann wird Gott uns mit wenigen Streichen strafen, und schließlich werden wir im Reiche Gottes selig werden.

9 Ja, es werden viele sein, die auf diese Weise falsche, eitle und törichte Lehren verkündigen, und sie werden sich aufblähen in ihrem Herzen und darüber nachsinnen, wie sie ihre Pläne vor dem Herrn tief verbergen können; und ihre Werke werden im Finstern sein...

11 Ja, sie haben alle den Weg verlassen; sie sind verderbt geworden.

 

Jeremia 48:10

Verflucht, wer den Auftrag des HERRN lässig betreibt...

 

 

Bemerkungen über das Lügen von Mormonenführern

 

Marvin J. Ashton machte folgende Bemerkungen in seiner Predigt „Dies ist nichts Unrechtes“ (aus dem Ensign-Magazin 2000):

 

Eine Lüge ist irgendeine Mitteilung dem anderen gegenüber, mit der Absicht zu täuschen.“ Eine Lüge kann wirkungsvoll ausgeführt werden, ohne dass je ein Wort gesprochen wird. Manchmal kann ein Nicken mit dem Kopf oder Schweigen täuschen...

Es ist eine Tragödie, ein Opfer von Lügen zu sein. In den Schlingen der Unehrlichkeit und Falschdarstellungen gefangen zu werden, geschieht nicht augenblicklich. Eine kleine Lüge oder unehrliche Handlung führt zu einer weiteren, bis der Täter im Netz des Betrugs gefangen ist...

Ein weiser Mensch wird nicht zulassen, sich von den Skrupellosen wegen falschen Stolzes zum Opfer zu machen. Oft werden Leute beschwindelt, weil falscher Stolz sie daran hindert, Fragen zu stellen und nach zusätzlicher Information zu suchen. Aus Furcht vor Beschämung und für unwissend gehalten zu werden, nickt ein Kunde oft bejahend mit dem Kopf, obwohl er in Wirklichkeit das zungenfertige Geschwätz des Verkäufers nicht versteht. „Was bedeutet das?“, „Was sind die Risiken?“, „Wo sind die Fallgruben?“, „Wie sieht die Geschichte der Gesellschaft aus?“, „Welche Referenzen haben Sie?“ sind Fragen, die es wert sind, gestellt zu werden. ...Wenn kluge Entscheidungen auf der Basis eigener Sachkenntnis nicht getroffen werden können, sollte von sachkundigen und vertrauenswürdigen Beratern Rat eingeholt werden. Angebote, die nicht warten können oder eine Nachprüfung nicht ertragen, sind nicht würdig.

 

[Mein Kommentar: Obwohl sich Ashton hier auf skrupellose Verkäufer und Veranstalter bezieht, wäre der Rat auch für jene ausgezeichnet, die den Mormonismus untersuchen und dem betrügerischen Drängen der Mormonenmissionare lauschen.]

...Menschen mit Redlichkeit werden weder die Lüge pflegen, nähren, sich zu eigen machen noch mit anderen teilen.

 

Mormonenapostel Boyd K. Packer gab Mormonenhistorikern und Lehrern gegenüber eine Rede mit dem Titel „Der Mantel ist viel, viel größer als der Intellekt“ auf dem 5. jährlichen Symposium für die Religiösen Erzieher des Erziehungssystems der Kirche, am 22. August 1981, Brigham-Young-Universität, Provo, Utah, später in Brigham Young University Studies, Sommer 1981, veröffentlicht [Hervorhebungen von mir]:

 

Es gibt so etwas wie eine akkurate, objektive Geschichte der Kirche nicht, ohne die geistigen Mächte in Betracht zu ziehen, die diesem Werk beiwohnen...

Kirchengeschichte kann interessant und inspirierend sein, so wie auch ein sehr machtvolles Werkzeug, um Glauben aufzubauen. Wenn sie nicht richtig geschrieben oder gelehrt wird, kann sie ein Glaubenszerstörer sein.

Wenn wir, die die Kirchengeschichte erforschen, schreiben und lehren, das Geistige mit dem Vorwand ignorieren, dass die Welt sie nicht verstehen könnte, wird unsere Arbeit nicht objektiv sein. Und wenn wir sie aus demselben Grund ziemlich weltlich halten, werden wir eine Geschichte erzeugen, die nicht akkurat und nicht wissenschaftlich ist.

 

Packer belehrte warnend seine Zuhörer, wie sie die Geschichte der Kirche präsentieren sollten:

 

Es gibt eine Versuchung für den Schreiber oder Lehrer der Kirchengeschichte, alles zu erzählen, ob es nun wert oder Glauben fördernd ist oder nicht.

 

 

Einige Dinge, die wahr sind, sind nicht sehr nützlich.

 

[Mein Kommentar: Apostel Packer scheint mit LuB 84:45 nicht einverstanden zu sein, wo es heißt: „...alles, was Wahrheit ist, ist Licht...“]

 

Vor einiger Zeit gab ein Historiker einer Zuhörerschaft von College-Studenten eine Lektion über einen vergangenen Präsidenten der Kirche. Es schien seine Absicht zu sein, zu zeigen, dass jener Präsident ein Mensch war, der den Schwächen der Menschen unterlag. Er führte viele so genannte Fakten an, die jenen Präsidenten in ein sehr ungünstiges Licht rückten, besonders wenn sie aus dem Zusammenhang der historischen Periode gerissen waren, in der er lebte.

Jemand, der mit dieser historischen Figur (besonders als sie nicht erwachsen war) nicht vertraut war, musste einen sehr negativen Eindruck bekommen haben. Denjenigen, die in ihren Überzeugungen schwankend waren, musste sicher ihr Glaube geschwächt oder zerstört worden sein.

Einige Dinge, die wahr sind, vorschnell oder zur falschen Zeit zu lehren, kann Kummer und Herzeleid einladen, anstatt die Freude, die Lernen begleiten sollte.

Was mit diesen beiden Punkten wahr ist, ist besonders im Feld der Religion wahr. Die Heiligen Schriften lehren ausdrücklich, dass wir Milch vor Fleisch geben müssen. Der Herr machte es sehr deutlich, dass einige Dinge auswählend gelehrt werden müssen und einige Dinge nur denen zu geben sind, die würdig sind.

Es kommt nicht nur sehr darauf an, was uns gesagt wird, sondern wann es uns gesagt wird. Seid sorgsam, damit ihr Glauben aufbaut anstatt ihn zu zerstören.

 

[Mein Kommentar: In anderen Worten: Erzählt nicht die „ganze Wahrheit“, wenn sie zu Zweifeln an den Behauptungen des Mormonismus führen könnte.]

 

Packer hatte noch eine weitere Warnung:

 

Bei seiner Bemühung objektiv, unparteiisch und wissenschaftlich zu sein, könnte ein Schreiber oder Lehrer unbeabsichtigt dem Widersacher gehörige Zeit geben.

In der Kirche sind wir nicht neutral. Wir sind einseitig. Ein Krieg ist im Gange und wir befinden uns mittendrin. Es ist der Krieg zwischen Gut und Böse und wir sind Krieger, die das Gute verteidigen. Es ist deshalb unsere Pflicht, allem den Vorzug zu geben und zu beschützen, das im Evangelium Jesu Christi repräsentiert wird, und wir haben Bündnisse geschlossen, dass wir dies tun.

Diejenigen von Ihnen, die von der Kirche angestellt sind, haben eine besondere Verantwortlichkeit, Glauben aufzubauen und ihn nicht zu zerstören. Wenn Sie dies nicht tun, sondern sich tatsächlich dem Feind anpassen, der der Zerstörer des Glaubens ist, werden Sie in diesem Sinne zu einem Verräter der Sache, für deren Schutz Sie Bündnisse geschlossen haben...

Es gibt eine Fülle von Gelehrten in der Welt, die entschlossen sind, jede weltliche Wahrheit zu finden. Es gibt wenige von uns, relativ gesprochen, die danach streben, geistige Wahrheiten zu übermitteln, die die Kirche schützen. Wir können nicht gefahrlos neutral sein.

 

[Mein Kommentar: In anderen Worten, die Kirchenapologeten müssen alles tun, was notwendig ist (es ist schließlich „Krieg“), um sicher zu gehen, dass sie nicht unparteiisch oder objektiv sind; sie müssen das Image „schützen“, das die Kirche über sich und ihre Geschichte aufrecht erhalten möchte.]

 

Es gibt Befähigungen, die Geschichte dieser Kirche zu lehren oder zu schreiben. Wenn jemand eine dieser Befähigungen nicht hat, kann er nicht angemessen die Geschichte der Kirche lehren. Er kann Fakten vortragen und einen Standpunkt darlegen, aber er kann die Geschichte der Kirche nicht ordnungsgemäß lehren. [Dann listet Packer die Befähigungen auf: Alle sind Fragen in Bezug auf die Loyalität, des Glaubens und des Zeugnisses des Autors.]

 

Elder Cecil O. Samuelson Jun., ein Mitglied des Ersten Kollegiums der Siebzig, scheint mit Elder Packer nicht einverstanden zu sein:

 

Wir glauben nicht, dass es in unserer gegenwärtigen Geschichte oder in unserer Geschichte der Vergangenheit etwas gibt, das Besorgnis erregend ist, somit sind wir dankbar dafür, wenn Menschen sie kennen lernen.

 

Vielleicht besteht der Unterschied darin, dass Packers Erklärung an diejenigen gerichtet war, die wirklich die Mormonengeschichte kennen, während Samuelsons Erklärung mehr für den öffentlichen Konsum gedacht war, um die Öffentlichkeit einzulullen (sowohl Nichtmormonen wie auch die Durchschnittsmormonen, die nur die Sonntagsschulhandbücher lesen), damit sie glauben, dass das, was die offizielle Geschichte sagt, tatsächlich akkurat ist.

In dem Buch The Angel and the Beehive [Der Engel und der Bienenkorb] (1994), erörtert Armand Mauss die Probleme, denen sich die HLT-Kirche mit ihren intellektuellen, wissbegierigen Mitgliedern gegenüber sieht. Da die Kirche versucht, ein medienfreundliches Image darzubieten, versucht sie, ihre ziemlich einzigartige Vergangenheit zu verbergen. Unglücklicher Weise wachsen viele junge Leute in der HLT-Kirche auf und lernen nur die homogenisierte Version der Mormonengeschichte. Denjenigen, die intellektuelle Neugier besitzen, werden unvermeidlich Diskrepanzen über den Weg laufen und viele werden den Glauben an eine Religion verlieren, die behauptet, die „einzige wahre Kirche“ zu sein, und dennoch über ihre eigene Geschichte lügt. Er lamentiert darüber, dass die HLT-Kirche ihre besten und strahlendsten Kinder verlieren wird, weil sie den Weg der Beliebtheit vor Redlichkeit verfolgt.

Der Mormonenschreiber Robert J. Matthews sagt im Ensign-Artikel vom Oktober 1994 mit dem Titel „Du sollst nicht falsch Zeugnis geben“, das neunte Gebot sei eine

 

starke Erklärung gegen... derbe Untertreibungen, Erfindung oder das vorsätzliche Abgeben jeder Erklärung, die nicht durch Fakten gestützt wird... Selbst das Mitteilen der Wahrheit kann die Wirkung von Lügen haben, wenn wir nur Halbwahrheiten erzählen, die nicht das ganze Bild darstellen. Wir können auch schuldig werden, falsches Zeugnis abzulegen und zu lügen, wenn wir nichts sagen, besonders wenn wir zulassen, dass ein anderer zu einer falschen Schlussfolgerung kommt, während wir Information zurückhalten, die zu einer akkurateren Wahrnehmung geführt hätte. In diesem Fall ist es so, als wäre eine tatsächlich Lüge geäußert worden... Lügen und Falschdarstellung sind in all ihren Formen falsch, ganz gleich wie sie rationalisiert werden, und diejenigen, die diese Übel stillschweigend unverändert geschehen lassen, tun ebenfalls das Falsche.“

 

Somit sieht es so aus, dass einige Mormonensprecher dafür sind, die Wahrheit zu sagen, aber andere haben das Gefühl, dass die ganze Wahrheit gefährlich ist.

Ein junger Mormone, der kürzlich von seiner Mission zurückgekehrt war, bemerkte mir gegenüber:

 

Als ich auf meiner Mission war, hatte ich nie wahrhaft das Gefühl gehabt, dass die Kirche wahr wäre; ehrlich gesagt, ich wusste es einfach nicht. Aus diesem Grund sprang mir etwas, das M. Russel Ballard [in einer Rede an die Missionare] sagte, regelrecht ins Gesicht. Er erzählte eine Geschichte von einem Missionaren, der zu ihm kam und sagte: „Ich kann nicht sagen, dass ich weiß, dass die Kirche wahr ist, weil ich es nicht wirklich weiß, und ich fühle mich schuldig, wenn ich es sage.“ Ballard (der damals ein Missionspräsident war) antwortete: „Die Art und Weise, wie Sie ein Zeugnis erlangen, ist, es zu geben.“ In anderen Worten, er sagte diesem Missionaren und eigentlich uns allen in der Konferenz: Wenn Sie nicht wissen, dass die Kirche wahr ist, belügen Sie einfach weiter alle ihre Untersucher und sagen Sie, dass Sie wissen, bis Sie es oft genug gesagt haben, bis Sie sich selbst so weit gehirngewaschen haben, dass Sie glauben, dass sie wahr ist.

 

Man kann sich kaum eine abscheulichere Übertretung des Gebotes „Du sollst nicht falsch Zeugnis geben“ vorstellen.

Um eine Einschätzung des durchdringenden Betrugs in der Kirche von einem früheren Lehrer im Erziehungssystem der Kirche zu bekommen, siehe dieses posting in der Exmormonen-Emailliste unter http://groups.yahoo.com/group/Exmormon/message/86966.

 

 

Die Lügen und die Wahrheit

 

Joseph Smiths Lügen über die Polygamie („Vielehe/Celestiale Ehe“)

 

Die Lüge:

 

Im Mai 1844 hielt Joseph Smith eine Predigt in Nauvoo:

 

[William Law] ist nach Carthage gegangen und schwor, dass ich ihm gesagt hätte, dass ich des Ehebruchs schuldig wäre. Dieses Geistige-Frauen-Zeug! Nun, ein Mann wagt es nicht, zu sprechen oder zu zwinkern, aus Furcht, deswegen angeklagt zu werden... Ein Mann fragte mich, ob das Gebot gegeben wurde, dass ein Mann sieben Frauen haben kann; und er [William Law] hat mich des Ehebruchs beschuldigt... Ich weiß nichts von dem, weshalb ich beschuldigt werde und ihr könnt meine Unschuld bezeugen, denn ihr kennt mich... Was für ein Ding ist das für einen Mann, beschuldigt zu werden, Ehebruch begangen und sieben Frauen zu haben, wo ich doch nur eine finden kann. Ich bin derselbe Mann und ebenso unschuldig wie vor vierzehn Jahren; und ich kann beweisen, dass sie alle Meineidige sind. (History of the Church 6:410-411)

 

Die Wahrheit:

 

Um den Mai 1844 hatte Joseph Smith mehr als dreißig Frauen geheiratet, nachdem er sie heimlich belehrte, eine Offenbarung von Gott bekommen zu haben, die ihm gebot, die „celestiale Ehe“ (Polygamie) zu praktizieren. Diese Offenbarung ist jetzt als Heilige Schrift in Lehre und Bündnisse, Abschn. 132, kanonisiert. Die Ehe- („Siegelungs-“) Zeremonien wurden im Geheimen durchgeführt, wobei einer von Smiths Kirchenkollegen amtierte. Ungefähr ein Drittel der Frauen hatte legale Ehemänner, die immer noch lebten. Die meisten dieser Frauen erklärten später, dass ihre Beziehung zum Propheten sexuellen Verkehr beinhaltete. Da keine dieser Eheschließungen unter den zivilen Gesetzen legal war, die damals in Kraft waren, waren alle diese Beziehungen ehebrecherisch. Einzelheiten finden Sie bei Todd Compton, In Sacred Loneliness: The Plural Wives of Joseph Smith, Salt Lake City 1998.

 

Die Lüge:

 

Joseph Smith hielt fast alle seine polygamen Ehen vor seiner gesetzmäßigen Ehefrau Emma geheim; d. h. er betrog sie und belog sie in Bezug auf sie. Im März 1842 bevollmächtigte er sie, die Frauenhilfsvereinigung zu organisieren, und einer der Zwecke der Organisation sollte sein, Ausschweifungen zu untersuchen und die Moral der Frauen zu schützen, besonders vor Männern, die versuchen würden, sie zu verführen.

 

Die Wahrheit:

 

Unter den Frauen, die bei der Gründungsversammlung von Emmas Vereinigung anwesend waren, befanden sich mindestens zwei Vielehefrauen ihres Ehemannes (Louisa Beaman und Agnes Coolbrith Smith) so wie mehrere andere Frauen, denen die geheime Lehre gelehrt worden war. Erst 1843 wurde Emma über diese Lehre informiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte Joseph mehr als 20 Frauen geheiratet, einschließlich Frauen und Mädchen, die in Smiths Heim als Kostgänger oder Mündel gelebt hatten (Eliza Snow, Emily Partridge, Elizabeth Partridge). Einzelheiten finden Sie in Mormon Enigma: [Biography of] Emma Hale Smith, von Linda King Newell und Valeen Tippetts Avery, New York, 1984, Kapitel 7 and 8.

 

Die Offenbarung, auf Grund deren Vollmacht Joseph Smith diese Frauen heiratete, verlangt klar die Zustimmung der ersten Frau:

 

...Wenn ein Mann eine Jungfrau heiratet, und wünscht noch eine andere zu heiraten, und die erste gibt ihre Einwilligung dazu... dann ist er gerechtfertigt... (LuB 132:61)

 

Nicht nur, dass Smith die Zustimmung Emmas nicht hatte, er informierte sie nicht einmal über die meisten von ihnen.

 

 

Hyrum Smiths Lügen über die Polygamie

 

Die Lüge:

 

In der offiziellen Mormonzeitschrift Times and Seasons vom 15. März 1844 (Bd. 5., Nr. 6, S. 474) schrieb Hyrum Smith, Joseph Bruder und Assistierender Präsident der Kirche:

 

Mit Grüßen an die Brüder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die am China Creek in der Hancock-Grafschaft leben: Während Bruder Richard Hewitt mich heute aufsuchte, um meine Ansichten über die Lehren zu erfahren, die an Ihrem Ort gelehrt werden, und mir gegenüber erklärte, dass einige von euch Ältesten sagen, dass ein Mann, der ein bestimmtes Priestertum trägt, so viele Frauen haben kann, wie es ihm gefällt, und dass diese Lehre hier gelehrt wird, sage ich Ihnen, dass dieser Mann falsche Lehren lehrt, denn es gibt keine solche Lehre, die hier gelehrt wird; auch wird hier eine solche Sache nicht praktiziert, und jeder, der beim privaten oder öffentlichen Lehren einer solchen Lehre entdeckt wird, ist schuldig und wird Gelegenheit bekommen, vor den Hohen Rat gebracht zu werden und auch seine Lizenz und seine Mitgliedschaft zu verlieren; deshalb achte er besser darauf, was er sagt. [Hervorhebung von mir]

 

Die Wahrheit:

 

Zu dem Zeitpunkt, als er dies schrieb, hatte Hyrum Smith mindestens fünf Frauen polygam geheiratet, die meisten innerhalb des vorhergehenden Jahres (er wurde 1843 zur geheimen Lehre der Polygamie bekehrt). Seine Vielehefrauen waren Mercy R. Fielding, Catherine Phillips, Lydia Dibble, Louisa Sanger, eine Frau namens Perry und eine weitere Frau namens Derbot. (aufgelistet in D. Michael Quinn, The Mormon Hierarchy: Origins of Power [Bd. 1], Salt Lake City 1994, S. 583-584)

 

 

John Taylors Lügen

 

Die Lüge:

 

In einer öffentlichen Debatte mit protestantischen Geistlichen in Boulogne-sur-Mer, Frankreich, im Jahre 1850, sagte John Taylor (damals ein Apostel, der später der 3. Präsident der Kirche werden sollte):

 

Wir werden hier der Polygamie und höchst undelikater, obszöner und ekelhafter Taten beschuldigt, solcher, die nur ein verderbtes und verkommenes Herz hätte ersinnen können. Diese Dinge sind zu abscheulich, um ihnen zuzustimmen oder an sie zu glauben; daher... werde ich mich damit begnügen, unsere Anschauungen über Keuschheit und Ehe aus einem Werk vorzulesen, das von uns veröffentlicht wurde und einige Glaubensartikel enthält. „Lehre und Bündnisse“ Seite 330,... „wir verkündigen, dass wir glauben, dass ein Mann eine Frau haben und eine Frau nur einen Ehemann haben sollte.“ (Three Nights' Public Discussion..., veröffentlicht von John Taylor, Liverpool 1850, Fotokopie in Sharon Banister, For Any Latter-day Saint, Fort Worth 1988, S. 289)

 

Die Wahrheit:

 

Zum Zeitpunkt dieser Diskussion war John Taylor mit elf Ehefrauen zusätzlich zu seiner ersten (legalen) Frau verheiratet: Elizabeth Kaighin, Jane Ballantyne, Anna Ballantyne, Mary A. Oakley, Mary A. Utley, Mary Ramsbottom, Sarah Thornton, Lydia Dibble (Hyrum Smiths polygame Witwe), Ann Hughlings, Sophia Whittaker, and Harriet Whittaker. Er war ebenfalls mit Mercy R. Fielding Smith (Hyrum Smiths Witwe) verheiratet, aber die Ehe endete in Scheidung. (aufgelistet in D. Michael Quinn, The Mormon Hierarchy: Origins of Power [Bd. 1], Salt Lake City 1994, S. 597)

 

Beachten Sie, dass Taylor die mormonische Heilige Schrift Lehre und Bündnisse zitierte, wie sie damals für alle Mormonen in Kraft und bindend war. Somit befand sich Taylor (wie auch Hyrum Smith und Joseph Smith) in Übertretung des offiziellen Gesetzes seiner eigenen Kirche, wie auch des zivilen Gesetzes. Beachten Sie, dass Taylor die Polygamie als „höchst undelikat, obszön und ekelhaft“ beschreibt, so dass nur ein verderbtes und verkommenes Herz dies hätte ersinnen können... zu abscheulich, um ihnen zuzustimmen oder an sie zu glauben.“ Sicher konnte er es mit solch einer Meinung über die Lehre, die er selbst praktizierte und die er bis zum Ende seines Lebens praktizierte und verteidigte (sobald sie von Brigham Young offiziell zugegeben wurde), nicht ernst gemeint haben.

Ironischer Weise nahm Taylor später die gegenteilige Position ein:

 

...wir wollen nichts geheim oder unter der Hand halten, und ich für meinen Teil möchte nicht mit Dingen in Zusammenhang gebracht werden, über die nicht gesprochen werden kann und die keine Untersuchung ertragen.“

 

John Taylor, 2. März 1879, Journal of Discourses 20:264

 

 

Brigham Youngs Lügen über das Mountain-Meadows-Massaker

 

Eines der schrecklichsten Ereignisse in der Geschichte Utahs war die Massenabschlachtung einer gesamten Auswandererkolonne, die 1857 durch Utah in Richtung Kalifornien passierte. Brigham Young war damals der territoriale Gouverneur Utahs. Nur ein Mann, John D. Lee, wurde nach langen Untersuchungen und zwei langen Gerichtsverhandlungen bestraft. Lee bestand darauf (wahrscheinlich korrekter Weise), dass er ein Sündenbock, ein „Opferlamm“ und sicherlich nicht der einzige schuldige Mormone war.

 

Die Lüge:

 

Brigham Youngs offizielle Position zum Massaker – eine Position, die die Kirche viele Jahre lang vertrat – wird durch seine Bemerkungen in einer Predigt fünf Jahre danach deutlich:

 

Man schätzt, dass 1857 11.000 Soldaten hierhin befohlen wurden; etwa 7.000 machten sich mit mehreren tausend Schmarotzern dabei auf zu diesem Ort. Sie kamen in dieses Territorium, als eine Kolonne von Auswanderern auf der Südroute nach Kalifornien reiste. Fast die gesamte Gesellschaft wurde von den Indianern vernichtet. Diese unglückliche Affäre ist den Weißen zu Last gelegt worden... aber bis heute haben sie [die Bundesbevollmächtigten] diese Angelegenheit nicht angerührt, aus Furcht, dass die Mormonen von der Anschuldigung, ihre Hände darin verwickelt zu haben, freigesprochen werden und unsere Feinden somit eines Lieblingsthemas beraubt würden, über das geredet werden kann, wenn es darum geht, Feindseligkeit gegen uns zu schüren. (Journal of Discourses 10:109-110, 7. Apr. 1862)

 

Die Wahrheit:

 

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass das Massaker von weißen Mormonen organisiert wurde und dass Brigham Young dies 1862 wusste. Siehe Juanita Brooks, The Mountain Meadows Massacre, Univ. of Oklahoma Press, 1991.

Brooks schrieb:

 

Während Brigham Young und George A. Smith, die hauptsächlich verantwortlichen Kirchenautoritäten, das Massaker nicht ausdrücklich anordneten, hielten sie Predigten und schufen gesellschaftliche Bedingungen, die es möglich machten... Während er das Massaker nicht anordnete und es verhindert hätte, wenn er es gekonnt hätte, war Brigham Young nach begangener Tat Mithelfer, indem er wusste, was passiert war und wie und warum es geschah. Beweise dafür gibt es in Hülle und Fülle und unmissverständlich und aus einwandfreiesten mormonischen Quellen.“ (S. 219, Hervorhebung von mir)

 

John D. Lee, der die einzige Person war, der für schuldig an dem Massaker befunden wurde, schrieb in seinen Bekenntnissen:

 

General George A. Smith hielt als militärischer Führer einen hohen Rang. Er war einer der Zwölf Apostel... und als solcher wurde er von mir als inspirierter Mann angesehen. Seine Anordnungen waren für mich heilige Befehle und ich sah es als meine Pflicht an, ihnen ohne zu fragen oder zu zögern zu gehorchen... Der General sagte mir, dass ich den Indianer sagen sollte, dass die Mormonen ihre Freunde und dass die Amerikaner ihre Feinde wären... dass die Indianer sich für Krieg gegen alle Amerikaner bereit machen und bereit halten und den Mormonen gegenüber freundlich bleiben und dem gehorchen müssten, was die Mormonen ihnen sagen würden – dass dies der Wille des Großen Geistes wäre; dass die Mormonen sie immer vor Mangel und Krankheit bewahren und ihnen Gewehre und Munition zum Jagen und Töten von Wild geben würden und den Indianern auch gegen ihre Feinde helfen würden, wenn sie in den Krieg zögen, wenn sie den Mormonen gegenüber treu sein und ihnen gegen ihre Feinde helfen würden... Ich habe immer seit jener Zeit geglaubt, dass General George A. Smith damals das südliche Utah besuchte, um das Volk auf das Werk der Ausrottung von Captain-Fanchers Auswanderer-Treck vorzubereiten, und jetzt glaube ich, dass er für diesen Zweck durch direkten Befehl Brigham Youngs geschickt wurde.

 

Lee erklärte ferner, dass der Pfahlpräsident Isaac Haight ihm nach dem Massaker sagte:

 

...dass ich ...nach Salk Lake City gehen und die ganze Sache Brigham Young vorbringen sollte... 'Sie sind wie ein Mitglied der Familie Brighams und können privat und vertraulich mit ihm reden. Ich möchte, dass Sie alles, was Sie können, auf sich nehmen und keine weiteren Brüder, wie absolut nötig ist, bloßstellen. Tun Sie, Bruder Lee, wie ich es Ihnen befehle, und Sie werden dafür eine celestiale Belohnung bekommen, und die Zeit wird kommen, dass alle, die mit uns handelten, froh für die Rolle sein werden, die sie dabei spielten, denn die Zeit ist nahe, wann die Heiligen sich der Reichtümer der Erde erfreuen sollen. Und alle, die den Glauben und die Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verleugnen, werden erschlagen werden – das Schwert der Rache wird ihr Blut vergießen, ihr Reichtum wird als Beute unserem Volk gegeben werden.' Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich alles, was er sagte, und ich erwartete voll und ganz die celestiale Belohnung, die er mir versprach, zu erhalten. Aber jetzt sage ich: Verdammt seien all solche 'celestialen Belohnungen', da ich hingehen werde, um das dafür zu bekommen, was ich an jenem Schicksalstag tat.“

 

Somit scheint es klar zu sein, dass Young durch Apostel George A. Smith und John D. Lee sehr wohl wusste, dass die Mormonen tief in das Massaker verwickelt waren und dass es nicht einfach nur die Indianer waren, die eine Wagenkolonne angriffen.

 weiter

 

 
Dies ist keine offizielle Seite der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, sondern sie wird privat geführt und dient der Vertiefung des Hintergrundwissens über diese Kirche.
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