MORMONISCHES LÜGEN II.

Gordon B. Hinckleys Lügen

 

Gordon B. Hinckley wurde 1995 Oberhaupt der Kirche und hielt somit offiziell die Titel „Präsident, Prophet, Seher, Offenbarer und Übersetzer“ (LuB 107:91-92). Jetzt (2001) in seinen Neunzigern hat ein langes Leben damit verbracht, für die Kirche zu arbeiten, einen großen Teil in Public-Relations-Bemühungen. In den Jahren seit er das Oberhaupt der Kirche wurde, hat sein Regierungsteam besondere Anstrengungen unternommen, die Kirche in einem günstigen Licht zu präsentieren. Er ist durch ganze Welt gereist und ausgiebig von Reportern und Fernseh-Talkshow-Gastgebern interviewt worden.

Unglücklicher Weise beugte Hinckley bei seinen Bemühungen, die Kirche gut aussehen zu lassen, oft die Wahrheit.

 

Die Lüge:

 

Don Lattin (Redakteur für Religion im Interview mit Gordon B. Hinckley, San Francisco Chronicle, 13. April 1997, S. 3/Z1):

 

Frage: Es gibt einige signifikante Unterschiede in Ihrem Glauben [und anderen christlichen Kirchen]. Zum Beispiel, glauben Mormonen nicht, dass einst ein Mensch war?

Hinckley: Das würde ich nicht sagen. Es wurde ein kleiner Vers geprägt: „Wie der Mensch ist, war einst Gott. Wie Gott ist, kann der Mensch werden.“ Nun, dies ist mehr ein Vers als sonst etwas. Dies geht in eine ziemlich tiefe Theologie hinein, über die wir nicht sehr viel wissen. [Hervorhebung von mir]

 

Gordon B. Hinckley, wie im Time Magazine am 4. Aug. 1997 zitiert:

 

Darüber, ob seine Kirche noch daran festhält, dass Gott der Vater einst ein Mensch war, klang [Hinckley] unsicher: 'Ich weiß nichts davon, dass wir das lehren. Ich weiß nichts davon, dass wir das betonen... Ich verstehe den philosophischen Hintergrund, aber ich weiß nicht sehr viel darüber, und ich denke nicht, dass andere viel darüber wissen.'“ [Hervorhebungen von mir]

 

Ein Sprecher für Hinckley, als er über die Akkuratheit des Zitats der Time befragt wurde, behauptete, dass Hinckleys Worte aus dem Zusammenhang gerissen wurden und dass Hinckley somit falsch zitiert wurde. Der Time-Reporter hat aber den sachdienlichen Teil der Abschrift seines Interviews mit Hinckley zugänglich gemacht. Hier ist der relevante Auszug aus Präsident Hinckleys Interview mit Time:

 

Frage: Einfach eine andere verwandte Frage, die aufkommt, sind die Aussagen in der King-Follet-Ansprache durch den Propheten.

Hinckley: Ja

Frage: ...darüber, dass Gott der Vater einst Mensch wie wir war. Dies ist etwas, auf das christliche Schreiber immer ansprechen. Ist dies die Lehre der Kirche heute, dass Gott der Vater einst ein Mensch wie wir war?

Hinckley: Ich weiß nichts davon, das wir das lehren. Ich weiß nichts davon, dass wir das betonen. Ich habe es lange Zeit nicht in einer öffentlichen Rede erörtern gehört. Ich weiß es nicht. Ich kenne alle Umstände, unter denen diese Aussage gemacht wurde. Ich verstehe den philosophischen Hintergrund. Aber ich weiß nicht sehr viel darüber und ich weiß nichts davon, dass andere sehr viel darüber wissen. [Hervorhebungen von mir]

 

Die Wahrheit:

 

Joseph Smith („King-Follett-Ansprache," Journal of Discourses 6:3-4, auch in Teachings of the Prophet Joseph Smith, 342-345):

 

Gott selbst war einmal wie wir jetzt sind und ist ein erhöhter Mensch und sitzt erhöht im Himmel. Das ist das große Geheimnis... Es ist der erste Grundsatz des Evangeliums, mit Sicherheit das Wesen Gottes zu kennen und zu wissen... dass er einst ein Mensch wie wir war... Hier ist also ewiges Leben – den einzigen weisen und wahren Gott zu kennen und ihr müsst lernen, wie ihr selbst Götter werden könnt... genauso wie es alle Götter vor euch getan haben...“ [Hervorhebung von mir]

 

Brigham Young (Journal of Discourses 7:333):

 

„Er [Gott] ist unser Vater – der Vater unserer Geister, und er war einst ein Mensch aus sterblichem Fleisch, so wie wir, und er ist jetzt ein erhöhtes Wesen.“ [Hervorhebung von mir]

 

Milton R. Hunter, mormonische Generalautorität (Erster Rat der Siebzig) und Theologe (The Gospel Through the Ages, S. 104):

 

Mormonenpropheten haben fortlaufend die erhabene Wahrheit gelehrt, dass Gott der Ewige Vater einst ein sterblicher Mensch war, der durch eine Schule des irdischen Lebens ging, ähnlich der, durch die wir jetzt gehen. Er wurde Gott – ein erhöhtes Wesen – durch Gehorsam zu den selben ewigen Evangeliumswahrheiten, die uns gegeben sind, und wir haben Gelegenheit ihnen zu gehorchen.” [Hervorhebung von mir]

 

Bruce R. McConkie, Mormonenapostel und Theologe (Mormon Doctrine, 1966er-Ausgabe, S. 250):

 

...Gott... ist ein persönliches Wesen, ein heiliger und erhöhter Mensch...”

 

Joseph Fielding Smith, Mormonenapostel und Theologe, später Präsident der Kirche (Doctrines of Salvation 1:10):

 

Gott ist ein erhöhter Mensch. Einige Leute sind über die Aussagen des Propheten Joseph Smiths beeunruhigt... dass unser Vater im Himmel zu einer Zeit ein Leben und einen Tod durchschritt und ein erhöhter Mensch ist...”

 

Lehren der Präsidenten der Kirche: Brigham Young (von der Kirche als offizieller Unterrichtsleitfaden 1997 veröffentlicht [Text “gebilligt 10.95”], S. 29):

 

Präsident Brigham Young lehrte... dass Gott der Vater einst ein Mensch auf einem anderen Planeten war, der 'durch die Prüfungen ging, die wir jetzt durchschreiten...'”

 

Beachten Sie, dass Hinckley ausdrücklich sagte: “Ich weiß nichts davon, dass wir das lehren” und gleichzeitig veröffentlichte die Kirche einen Unterrichtsleitfaden, der es lehrte. Entweder log Hinckley oder er hatte beklagenswert keine Ahnung davon was in seiner Kirche gerade gelehrt wurde.

 

Die Lüge:

 

Larry King (dessen gegenwärtige Frau Mormonin ist) interviewte Gordon B. Hinckley in seiner nationalen Fernsehshow Larry King Live am 8. September 1998. Er befragte Hinckley über die Polygamie:

 

King: Sie verdammen sie [die Polygamie].

Hinckley: Ich verdamme sie, ja, als eine Praktik, weil ich denke, dass sie nicht lehremäßig ist. Sie ist nicht legal. Und diese Kirche nimmt die Position ein, dass wir das Gesetz befolgen werden. Wir glauben, dass wir Königen, Präsidenten, Regenten, Magistraten untertänig sein sollen, indem wir sie ehren, ihnen gehorchen und das Gesetz unterstützen. [Hervorhebung von mir]

 

Die Wahrheit:

 

Die Lehre und Bündnisse, eine Sammlung von Lehren und Offenbarungen, mit dem Buch Mormon gleichbedeutend, enthält immer noch Abschnitt 132 wie vor 150 Jahren. Dieser ist die berühmte Offenbarung über die Vielehe. Sachdienliche Passagen sind [Hervorhebungen von mir]:

 

1 Wahrlich, so spricht der Herr zu dir, meinem Diener Joseph, da du mich gefragt hast, um zu wissen und zu verstehen, warum ich, der Herr, meine Diener Abraham, Isaak und Jakob, wie auch meine Diener Moses, David und Salomo rechtfertigte in dem Grundsatz und in der Lehre, viele Frauen und Nebenfrauen zu haben.

2 Siehe, ich bin der Herr, dein Gott, und will dir in dieser Sache antworten.

3 Bereite deshalb dein Herz vor, um die Belehrungen zu empfangen und zu befolgen, die ich im Begriffe bin, dir zu geben; denn alle diejenigen, denen dieses Gesetz geoffenbart wird, müssen ihm gehorchen.

4 Denn siehe, ich offenbare dir einen neuen und ewigen Bund; und wenn du diesen Bund nicht hältst, bist du verdammt; denn niemand kann diesen Bund verwerfen und dennoch in meine Herrlichkeit eingehen...

29 Abraham erhielt alles, was er empfing, durch mein Wort, spricht der Herr, und er ist in seine Erhöhung eingegangen und sitzt auf seinem Thron.

30 Abraham erhielt eine Verheißung betreffs seines Samens und der Frucht seiner Lenden – ...dass sie fortdauern sollten, beides, in und nach dieser Welt, so unzählbar wie die Sterne; ja, wenn du den Sand am Meeresufer zählen könntest, so könntest du jene noch nicht zählen.

31 Diese Verheißung gilt auch dir, weil du von Abraham bist und sie ihm gegeben wurde. Durch dieses Gesetz dauern die Werke meines Vaters fort, worin er sich selbst verherrlicht.

32 Gehe daher und tue die Werke Abrahams. Tritt in mein Gesetz ein, und du wirst selig werden.

33 Wenn du aber nicht in mein Gesetz eintrittst, kannst du die Verheißung meines Vaters, die er Abraham gegeben, nicht empfangen.

34 Gott gebot Abraham, und Sara gab Hagar dem Abraham zur Frau. Und warum tat sie es? Weil dies das Gesetz war, und von Hagar kamen viele Völker. Dies erfüllte daher mit anderen zusammen die Verheißungen.

35 War Abraham deshalb unter Verdammnis? Wahrlich, ich sage dir: Nein, denn ich, der Herr, hatte es geboten...

37 Abraham erhielt Nebenfrauen und sie gebaren ihm Kinder, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, weil sie ihm gegeben waren und er in meinem Gesetz verblieb, wie auch Isaak und Jakob nichts anderes taten als was ihnen geboten wurde, und deshalb sind sie, nach den Verheißungen, in ihre Erhöhung eingegangen und sitzen auf Thronen und sind nicht Engel, sondern Götter...

61 Und weiter, betreffs des Gesetzes des Priestertums: Wenn ein Mann eine Jungfrau heiratet, und wünscht noch eine andere zu heiraten, und die erste gibt ihre Einwilligung dazu; und wenn er dann auch die zweite heiratet, und sie Jungfrauen sind, und haben keinem anderen Mann ein Gelübde gegeben, dann ist er gerechtfertigt. Er kann keinen Ehebruch begehen, denn sie sind ihm gegeben. Mit dem, was ihm gehört und keinem anderen, kann er keinen Ehebruch begehen.

62 Und wenn ihm durch dieses Gesetz zehn Jungfrauen gegeben werden, so kann er keinen Ehebruch begehen, denn sie gehören ihm und sind ihm gegeben; deshalb ist er gerechtfertigt.

 

Joseph F. Smith, der sechste Präsident der Kirche, betonte die lehremäßige Notwendigkeit, die Polygamie (“Vielehe”) zu praktizieren:

 

Einige Leute haben angenommen, dass die Lehre der Vielehe irgendwie überflüssig oder unwesentlich für die Erlösung der Menschheit wäre. In anderen Worten: Einige Heilige haben gesagt, und sie glauben, dass ein Mann mit einer Frau, die durch die Vollmacht des Priestertums für Zeit und Ewigkeit an ihn gesiegelt ist, eine Erhöhung erlangen wird, die ebenso großartig und herrlich ist, wenn er getreu ist, wie die, die er wahrscheinlich bekommen könnte, wenn er mehr als eine Frau hätte. Ich möchte hier gegen diese Vorstellung meinen Protest einlegen, denn ich weiß, dass sie falsch ist... Deshalb, wer immer sich vorgestellt hat, er könnte die Fülle der Segnungen erlangen, die zu diesem celestialen Gesetz gehören, indem er nur einen Teil seiner Bedingungen erfüllt, hat sich selbst getäuscht. Das kann er nämlich nicht... Ich verstehe das Gesetz der celestialen Ehe so, dass es bedeutet, dass jeder Mann in dieser Kirche, der die Fähigkeit hat, ihm zu gehorchen und es in Rechtschaffenheit zu praktizieren, und es nicht tut, verdammt sein wird. Ich sage, dass ich es so verstehe und nicht weniger, und ich bezeuge im Namen Jesu, dass es dies bedeutet. (Journal of Discourses 20:28-31.)

 

Hinckley wäre korrekt gewesen, wenn er gesagt hätte, dass die gegenwärtige Kirche die Polygamie eigentlich nicht praktiziert, obwohl sie immer noch eine offizielle Lehre der Kirche ist. Aber dies hätte die Kirche schlecht aussehen lassen. Also log er.

Tatsächlich wird aber eine Form der Polygamie von der Kirche unter sehr eingeschränkten Umständen immer noch praktiziert: Wenn ein Mann und eine Frau miteinander auf der Erde “gesiegelt” sind, um in der Ewigkeit Mann und Frau zu sein, und die Frau stirbt, kann der Mann erneut heiraten und seine zweite Frau an sich “siegeln” lassen, so dass er im Himmel ein Polygamist sein wird. Zum Beispiel war Joseph Fielding Smith, der von 1970 bis zu seinem Tod im Jahre 1972 Präsident der Kirche war, technisch ein Monogamist. Aber er wurde für die Ewigkeit an drei aufeinander folgende Frauen gesiegelt, und jede ließ ihn als Witwer zurück. Somit ist er jetzt ein Polygamist und lebt angeblich mit seinen drei Frauen im Celestialen Reich.

 

Die Lüge:

 

In demselben Interview mit Larry King sagte Hinckley folgendes über die frühere Ausübung der Polygamie:

 

HINCKLEY: Als unsere Leute nach Westen kamen, erlaubten sie sie [die Polygamie] unter eingeschränkten Bedingungen.

 

Die Wahrheit:

 

Die Mormonen “kamen” 1847 “nach Westen”, nachdem sie ihr Hauptquartier in Nauvoo, Illinois, aufgegeben hatten. Die Polygamie war von Joseph Smith seit etwa 1835 heimlich praktiziert worden, als er seine erste “Vielehefrau”, Fanny Alger, “heiratete”. Alger wird von offiziellen mormonischen Quellen als Joseph Smiths erste Vielehefrau aufgelistet.

Es war die zügellose, aber geheime Praktik der Polygamie, die einige prominente Mormonen in Nauvoo, die glaubten, dass diese Praktik falsch war, veranlasste, 1844 eine Zeitung (den Nauvoo Expositor) zu veröffentlichen, die sie öffentlich bekannt machte und anprangerte. Smiths illegale Zerstörung der Büros und der Druckerpresse der Zeitung führte direkt in den Zustand des Bürgerkriegs zwischen Mormonen und Nichtmormonen, zu Smiths Inhaftierung und Tod und zum Exodus nach Utah.

Somit ist Hinckleys Andeutung, dass sie erst nach der Ankunft der Mormonen in Utah praktiziert wurde, falsch.

 

Die Lüge:

 

Das King-Interview ging weiter mit der Diskussion über die Polygamie:

 

KING: Man konnte eine bestimmte Anzahl von...

 

HINCKLEY: Die Zahlen, die ich habe, kommen von - zwischen zwei und fünf Prozent unseres Volkes waren in sie [die Polygamie] verwickelt. Es war eine sehr eingeschränkte Praktik;...

 

Die Wahrheit:

 

Sie war in erster Linie auf die Führer beschränkt, weil sie einfach eine geheime Lehre war, und nur die Führer wussten von ihr. Aber unter der Führerschaft war sie überhaupt nicht eine “eingeschränkte Praktik”. D. Michael Quinn zeichnet in seinem Buch The Mormon Hierarchy: [Volume 1] Origins of Power, Anhang 6, biographische Skizzen über all die Männer, die zwischen 1830 und 1847 Führer der Mormonenkirche waren. Er listet 51 Männer mit Bedeutung als Führer in der Kirche während jener Periode auf. 29 von ihnen waren Polygamisten. Von den anderen 22 (Monogamisten) hatte ungefähr ein Dutzend entweder die Kirche vor den 1840ern (als die Polygamie unter den engsten Mitstreitern Smiths allgemein üblich wurde) verlassen oder sie befanden sich unter denen, die aktiv gegen die Polygamie kämpften und abfielen oder wegen dieses Widerstandes ausgeschlossen wurden. Somit ist 75% jener in der Führerschaft der Kirche, die tatsächlich von der Lehre wussten, eine akkuratere Zahl über die Männer, die sie sogar vor dem Exodus nach Utah praktizierten.

Hinckley vernachlässigt es auch zu erwähnen, dass bis 1890 die Führer der Kirche alle guten Mormonen drängten, sie zu praktizieren (siehe obiges Zitat von Joseph F. Smith, das für Predigten jener Tage typisch ist). Wenn sie nicht von allen Mormonen praktiziert wurde, dann nicht deshalb, weil die Kirche die Praktik einschränkte, wie Hinckley es fälschlicher Weise erscheinen lassen möchte.

Tatsächlich war jeder Präsident der Mormonenkirche von Joseph Smith bis Heber J. Grant (der 1945 starb und sie aufgab, als er 52 Jahre alt war) polygam. Der erste monogame Präsident der Kirche war George Albert Smith, der 1945 Grant nachfolgte.

 

Die Lüge:

 

In demselben Interview mit Larry King, sagte Hinckley:

 

HINCKLEY: Ich sage folgendes zu anderen Menschen: Entwickeln Sie so viel Gutes, wie Sie können. Wir haben anderen Kirchen gegenüber keine Feindseligkeiten. Wir kämpfen nicht gegen andere Kirchen. Wir sprechen niemals negativ über andere Kirchen. [Hervorhebung von mir]

 

Die Wahrheit:

 

Joseph Smith war der erste Mormone, der andere Relgionen attackierte. In seiner Autobiographie (jetzt Teil mormonischer Heiliger Schrift in der Köstlichen Perle) sagt er:

 

Ich fragte die Personen [Gott den Vater und Gott den Sohn], die über mir in dem Licht standen, welche von all den Sekten richtig wäre (denn damals kam es mir nie in den Sinn, dass sie alle falsch wären) und welcher ich mich anschließen sollte. Mir wurde geantwortet, dass ich mich keiner von ihnen anschließen sollte, denn sie wären alle falsch; und die Person, die zu mir sprach, sagte, dass alle ihre Glaubensbekenntnisse in seinen Augen ein Gräuel wären, dass ihre Verkünder alle verderbt wären ...“ (Joseph Smith 2:18-19, Hervorhebungen von mir)

 

Im Buch Mormon finden wir die Behauptung, dass jeder, der nicht zur „wahren“ Kirche gehört (d. h. zur Mormonenkirche), zur „Kirche des Teufels“ gehört:

 

Und er sagte zu mir: Siehe, es gibt nur zwei Kirchen; die eine ist die Kirche des Lammes Gottes und die andere ist die Kirche des Teufels. Wer daher nicht zur Kirche des Lammes Gottes gehört, der gehört zu jener großen Kirche, der Mutter der Gräuel; und sie ist die Hure der ganzen Erde.“ (1. Nephi 14:10, Hervorhebung von mir; siehe auch 13:6, 14:3, 9; Alma 5:39)

 

Brigham Young sagte folgendes über andere Kirchen:

 

...die heutigen Religionen wurden in der Hölle ausgebrütet. Die Eier wurden in der Hölle gelegt, an ihren Grenzen ausgebrütet und dann auf die Erde gestoßen. Man könnte sie Basilisken nennen, denn sie stechen überall, wohin sie gehen.“ (Journal of Discourses 6:176, 17. Januar 1858)

 

Wer immer bekennt, dass Joseph Smith von Gott gesandt wurde, um das heilige Evangelium den Menschenkindern zu offenbaren und das Fundament für die Sammlung Israels zu legen und das Königreich Gottes auf Erden zu bauen, dessen Geist ist von Gott; und jeder Geist, der nicht bekennt, dass Gott Joseph Smith gesandt und das ewige Evangelium zu ihm und durch ihn offenbart hat, ist vom Antichristen.“ (Journal of Discourses 8:176, 9. Septemer 1860)

 

Bis 1990 enthielt die mormonische Tempelzeremonie (das „Endowment“), eine der heiligsten Rituale im Mormonismus, eine dramatische Szene, in der ein protestantischer Geistlicher als Diener Luzifers (Satans) dargestellt wurde und die gewisse orthodoxe christliche Glauensbekenntnisse als absurd verspottete.

Diese Tatsachen scheinen Hinckleys Aussage „Wir sprechen nie negativ über andere Kirchen“ zu widersprechen.

 

Die Lüge:

 

Noch in Larry Kings Interview:

 

KING: Was ist Ihre Rolle?

HINCKLEY: Meine Rolle ist es, die Lehre zu erklären. Meine Rolle ist es, als Vorbild vor dem Volk zu stehen. Meine Rolle ist es, eine Stimme zur Verteidigung der Wahrheit zu sein. Meine Rolle ist es, als eine Bewahrer jener Werte zu stehen, die in unserer Zivilisation und in unserer Gesellschaft wichtig sind. Meine Rolle ist es, das Volk zu führen.

 

Die Wahrheit:

 

Als Präsident der Kirche ist Hinckley ein „Prophet, Seher, Offenbarer und Übersetzer“ (LuB 107:91-92; siehe auch LuB 124:94, 125). In der Offenbarung, die in LuB 21:4-5 aufgezeichnet ist, wird die Kirche in Bezug auf Joseph Smith (und folglich auf ihm nachfolgende Präsidenten) unterwiesen:

 

4 Darum sollt ihr – ich spreche jetzt zur Kirche – auf alle seine Worte und Gebote Acht haben, die er euch geben wird, wie er sie empfängt, und sollt in Heiligkeit vor mir wandeln.

5 Denn ihr sollt sein Wort in aller Geduld und im Glauben annehmen, als komme es aus meinem [d. h. Gottes] Munde. [Hervorhebung von mir]

 

Somit ist Hinckleys Rolle die des höchsten (und einzigen) Mundstückes Gottes auf Erden, eines „lebender Prophet Gottes“. Jedes mormonische Sonntagsschulkind weiß dies. Aber vielleicht hatte Hinckley das Gefühl, dass ein solcher Anspruch für die Öffentlichkeit vermessen klingen würde, also log er. Vielleicht hatte er eine weitere mormonische Schriftstelle vergessen (LuB 11:25):

 

Verleugne nicht den Geist der Offenbarung, noch den Geist der Prophezeiung, denn wehe dem, der diese Dinge verleugnet.

 

Die Lüge:

 

Gordon B. inckley sagte in seiner Rede auf der Generalkonferenz im April 2002 (sonntagnachmittags, „Wir schauen auf Christus“):

 

Unser Glaube, unser Wissen [über Christus] kommt von dem Zeugnis eines Propheten dieser Dispensation [Joseph Smith Jun.], der den großen Gott des Universums und Seinen geliebten Sohn, den auferstandenen Herrn Jesus Christus, vor sich sah. Sie sprachen zu ihm. Er sprach mit Ihnen. Er bezeugte offen, eindeutig und unerschrocken von jener großen Vision.“ [Hervorhebung von mir]

 

Die Wahrheit:

 

Offen“: Der einzige Beweis, dass Joseph Smith „offen“ von diesem Ereignis bezeugte, das sich angeblich 1820 ereignete, ist seine eigene Erklärung, die er 18 Jahre nach der angeblichen Vision niederschrieb und 1840 das erste Mal veröffentlichte. Mormonengelehrte und -historiker sind nicht in der Lage gewesen, einen einzigen Schnipsel eines Beweises hervorzuringen, dass die Vision, die in Smiths „Geschichte“ (Köstliche Perle) berichtet wird, ihm damals bekannt war. Sie haben es so weit zugegeben, mit der besonderen Erklärung, dass er nicht gern öffentlich darüber sprechen wollte (Hugh Nibley, Improvement Era, Juli 1961, S. 522) und dass zweifellos alle Manuskripte, Tagebücher und andere frühere Berichte über die Vision „verloren“ gegangen sind (Apostel John A. Widtsoe, Evidences and Reconciliations, S. 334).

 

Eindeutig“: Vor dem Schreiben der Version der Köstlichen Perle erzeugte Smith mindestens zwei weitere Versionen, die sich wesentlich von der KP-Version und untereinander unterscheiden. Diese Tatsache wird auch von den Kirchenhistorikern anerkannt (Dean Jessee, BYU Studies, Frühjahr 1969, S. 277-278, auch Sommer 1971, S. 462). Einer der Berichte ist in Smiths Handschrift geschrieben und wird auf ungefähr 1832 datiert, und der andere, der ebenfalls abweicht, befindet sich in Smiths Tagebuch für 1835.

1998 sagte Hinckley in einer Rede: „...als Joseph an jenem Tag das Wäldchen verließ [1820], wusste er mehr über das Wesen Gottes als jeder gelehrte Geistliche...“ (Deseret News, 20. Juni 1998). Man muss sich also fragen: „Warum konnte er es damals nicht zweimal auf die gleiche Weise erzählen?“

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