KAPITEL VI.

[39]

 

KAPITEL VI.

 

BESCHREIBUNG ÜBER DIE BILDUNG, RELIGION & BRÄUCHE DER OHONEN

 

Bildung scheint dem Wesen des Menschen so wichtig & ein angemessener Anteil davon ist so leicht zu erlangen, dass sich einige fragen mögen, warum sie nicht universell über die ganze Welt verbreitet ist. Aber Wenn wir Vertrauen in die finsteren Annalen der antiken Geschichte setzen können, ist es sicher, dass Buchstaben ihre Existenz einem erfinderischen Genie mit außergewöhnlichen Charaktereigenschaften zu verdanken haben. Ägypten & Chaldäa wetteiferten um die Ehre, die ersten gewesen zu sein, die Buchstaben e----n. Vielleicht wurden sie in jeder Nation fast zur gleichen Zeit erfunden. Aber Wie dies auch sein mag, keine andere Nation in der Welt brachte so große Genies hervor wie Ägypten oder Chaldäa?* Gibt es irgendein natürliches Hindernis, das ihre Erschaffung in Amerika wie auch in Asien verhinderte? Was auch immer der Grund sein mag, Tatsache ist, dass ich Buchstaben oder einen Anteil von Bildung unter diesem Volk fand, wenn auch in einem unvollkommenen Zustand. Gegenwärtig werde ich den Bericht über ihre Einführung beiseite winken & werde nur den Stand der Bildung beschreiben, wie er unter den Ohonen vorhanden war. Sie hatten Schriftzeichen, die Worte repräsentierten, & bei jedem zusammengesetzten Wort war wurde jeder Teil durch sein entsprechendes Schriftzeichen dargestellt. Die Unterschiede in den Fällen, Modi & Zeitformen wurden durch bestimmte Zeichen gekennzeichnet, die unter die Schriftzeichen gesetzt wurden. Sie schrieben im Allgemeinen auf

 

*Beachten Sie: Die wahrscheinlichste Vermutung ist, dass sie von einer Nation zur anderen weitergegeben wurden.

 

[40]

 

Pergament und begannen rechts und schrieben von oben nach unten, wobei sie jedes Schriftzeichen direkt unter das vorhergehende setzten & wenn sie eine Spalte oder Zeile fertig haben, beginnen sie mit schreiben sie die nächste links von jener & und so fahren sie fort, bis das Pergament bedeckt ist, wenn das Thema es erfordert. Es erfordert beträchtliche Arbeit & Zeit, solch eine Kenntnis von ihren Schriftzeichen & und die Fähigkeit zu erlangen, sie flüssig zu lesen & mit Leichtigkeit & Akkuratheit zu schreiben.

In ihren Hauptstädten setzt die Regierung gebildete Männer ein, um die Söhne der höheren Klasse von Bürgern zu unterrichten & im Laufe von vier oder fünf Jahren, werden sie solch eine Tüchtigkeit erreicht haben, dass sie leidliche Gelehrte werden. Die Werke der Gelehrten sind nicht sehr umfangreich. Es werden Berichte über die Geschäfte ihrer Regierung geführt. Ihre Verfassung & ihre Gesetze müssen aufgeschrieben werden. Eine heilige Manuskript-Rolle wird unter den Berichten ihres Kaisers & Königs verwahrt. & werden im Reich verbreitet & man nimmt Vieles auf sich, um das Wissen über sie unter dem Volk zu verbreiten. In all ihren großen Städten haben sie unter der Obhut eines Priesters eine heilige Rolle deponiert, die die Lehrsätze ihrer Theologie & eine Beschreibung von ihren religiösen Zeremonien enthält. Diese Ordnung von Menschen veröffentlicht Kommentare über diese heiligen Schriften. Sie veröffentlichen einige Abhandlungen über moralische Philosophie & einige enthalten eine Sammlung von Sprichwörtern & die weisen Aussagen ihrer Sagen.

Aber die Art von Komposition, in der sie frohlocken, ist Poesie. In poetischen Weisen beschreiben sie die großen Ereignisse, die stattfinden & die Heldentaten & mächtigen Leistungen ihrer Helden. In weichen Klageliedern beschreiben malen sie die Liebschaften von Liebenden & in pathetischen Tönen schildern sie die Katastrophen und Trübsale der Unglücklichen.

 

[41]

 

In ihren Versammlungen ist es für eine bestimmte Klasse gelehrter Poeten sehr üblich, die Gemeinschaft zu unterhalten (----Zeile verloren gegangen----) mit einer Wiedergabe von poetischen Stücken, die die Schlachten & Heldentaten ihrer Krieger beschreiben, oder einigen amorösen oder geistreichen Balladen. Was die Theater betrifft, so haben sie keine. Aber als eine Art Ersatz gibt es Schauspieler, die das Volk unterhalten, indem sie Dialoge oder Spiele vorführen, in denen sie jede Art von Künsten der Nachahmung darbieten & sie drücken in ihrem Gesicht durch ihre Gestik & den Klang ihrer Stimme die verschiedenen Passionen der menschlichen Seele aus. Da nur ein kleiner Teil des Volkes in den Künsten des Lesens & Schreibens unterrichtet ist, muss als Folge die große Masse einen großen Anteil an Unwissenheit besitzen, aber nicht so groß wie die Wilden, die keine Bildung unter sich haben. Sie hören die Unterhaltung & die Lektionen ihrer Sagen, mit denen sie unterhalten werden. Ihre poetischen Redner unterhalten sie mit den Produkten ihrer Gedichte, die die Geschichte großer Ereignisse & mächtiger Errungenschaften enthalten. Ihre Schauspieler zerstreuen & erfreuen sie, indem sie die verschiedensten Leidenschaften wecken und gleichzeitig Belehrung & Berichtigung der natürlichen Barbarei ihrer Manieren durch vermitteln & da die Heldengedichte, die sie wiederholen, viele Ideen & Meinungen enthalten, die die Hässlichkeit des Lasters & die Torheit des Aberglaubens & die Widerwärtgkeit unanständiger & plumper Manieren bloßstellen, werden die Leute infolgedessen verbessert & beträchtlich geläutert & tragen dadurch in dichten Städten oder ansehnlichen Städten zu ihrem Lebensunterhalt bei, in denen es einen beständigen & wechselseitigen Austausch von Ideen gibt, was natürlich keine geringe Wirkung hat, ihre Geister zu informieren. All diesen Gründen zusammen verdankt die Ohonen große Masse des Volkes den Besitz eines beträchtlichen Anteils an Wissen & Zivilisation.

weiter

 
Dies ist keine offizielle Seite der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, sondern sie wird privat geführt und dient der Vertiefung des Hintergrundwissens über diese Kirche.
Facebook Like-Button
 
 
Insgesamt waren schon 489422 Besucher (1206217 Hits) hier!