KAPITEL I.

[14]

 

KAPITEL I.

 

 

EIN ABRISS EINES TEILS DES LEBENS DES AUTOREN & SEINER ANKUNFT IN AMERIKA.

 

Da es möglich ist, dass in einem zukünftigen Zeitalter dieser Teil der Erde von Europäern bewohnt werden wird & und ein Geschichtsbericht von den jetzigen Einwohnern eine wertvolle Errungenschaft sein würde, mache ich mich daran einen solchen zu schreiben & ihn in einer Kiste gesichert zu lagern ---- damit die Verwüstungen der Zeit auf ihn keine Auswirkungen haben werden; damit ihr den Autor kennt, werde ich einen kurzen Bericht über sein Leben und über die Ursache seiner Ankunft geben, den ich als Auszug einem Manuskript entnommen habe und der mit diesem Geschichtsbericht zusammen gelagert werden wird.

Mein Name war Fabius Der Familienname, den ich aufrecht erhalte, ist Fabius, und ich stamme von dem berühmten General mit diesem Namen ab. Ich wurde in Rom geboren & und ich erhielt meine Ausbildung im Unterricht durch einen sehr gelehrten Meister. Zu der Zeit, als Constantin in jener Stadt ankam und seine Feinde besiegt hatte & und fest auf dem Thron des Römischen Reiches saß, wurde ich ihm als junger Gentleman mit Genialität und Bildung vorgestellt & als einer, der würdig war, von seiner kaiserlichen Majestät wohlwollend beachtet zu werden. Er gab mir die Berufung als einer seiner Sekretäre & die gütigen Andeutungen, die er mir oft über seine Billigung meines Verhaltens machte, waren der Art, dass ich in meiner Stellung glücklich war.

Eines Tages sagte er zu mir: Fabius, du musst nach Britannien gehen & ein wichtiges ---- dem General unserer Armee dort bringen ---- segle mit einem Schiff & kehre zurück, wenn sie zurückkehrt. Sofort wurden Vorbereitungen für die Armee getroffen --- Kleidung – Messer

 

[15]

 

und andere Ausrüstungsgegenstände für ihren Gebrauch waren nun in der Nähe der Küsten Britanniens angekommen, als sich ein fürchterlicher Sturm erhob & uns mitten in den grenzenlosen Ozean trieb. Bald war die ganze Mannschaft verloren & verwirrt. Sie wussten nicht die Richtung zur aufgehenden Sonne oder zum Polarstern, denn der Himmel war mit Wolken bedeckt & die Finsternis hatte ihren schwarzen Mantel über die Oberfläche der tosenden Tiefe ausgebreitet. Ihre Herzen waren mit Bestürzung und Verzweiflung erfüllt. & einstimmig stimmten sie zu, dass Was konnten wir tun? Wie sollten wir uns aus dem unersättlichen Rachen des nassen Grabes befreien? Dann spürten wir unsere absolute Abhängigkeit vom allmächtigen & und gütigen Wesen, das die Winde & Fluten in --- Händen hält. Allein von ihm konnten wir Befreiung erwarten. Zu ihm stiegen unsere inbrünstigsten Wünsche auf. Erschöpft & auf gebeugten Knien schütteten wir unaufhörlich unser demütiges Flehen aus & sogar der alte Ozean schien mit unserer Not zu fühlen, indem er das Echo unserer lauten Rufe & unserer Klagen zurückwarf. Nachdem wir fünf Tage mit unglaublicher Geschwindigkeit vor dem wütenden Wind dahingetrieben waren, ließ der Sturm in seiner Gewalt nach, aber der Wind wehte immer noch stark in der Stärke, wie ich jetzt glaube, in dieselbe Richtung. Voller Zweifel, ob der Wind nicht seine Richtung geändert hatte, gaben wir dem Schiff die vollen Segel & und ließen es treiben. Am sechsten Tag danach ließ der Sturm gänzlich nach, die Sonne ging klar auf und der Himmel schien noch einmal zu lächeln. Nicht auszudrücken war die Bestürzung der ganzen Mannschaft. Sie fanden sich inmitten des riesigen Ozeans. Keine Aussicht auf eine Rückkehr. Alles war verloren. Der Wind blies westwärts & es wurde vermutet, dass er während des gesamten Unwetters in diese Richtung geweht hatte. Keine Feder kann die trübseligen Schreie & das Wehklagen der armen Seeleute um den Verlust der Freunde, um den Verlust von allem, was sie für

 

Seite 16

 

höchst ---- hielten, beschreiben ---- Schließlich schritt ein Seemann ---- in die Mitte und verkündete. Hört her, O Freunde & lauscht meinen Worten. Ein Stimme von oben hat meine Seele durchdrungen & die Eingebung des Allmächtigen hat mich gebeten zu verkünden. Lasst eure Segel weit ausgebreitet & und die sanften Winde werden euch bald in einen sicheren Hafen tragen, in ein Land, wo ihr Gastfreundschaft finden werdet. Schnell wie der Blitz funkelte Freude in jedem Gesicht auf. Eine Dankeshymne ergoss sich spontan über ihre Lippen. In voller Zuversicht, dass sich die göttliche Vorhersage erfüllen würde, priesen sie die liebende Freundlichkeit und zarte Gnade ihres Gottes & versprachen mit Hilfe seiner Gnade eine reichliche Vergeltung aus Dankbarkeit zu leisten. Am fünften Tag danach kamen wir in Sichtweite von Land, fuhren in einen weiten Fluss hinein & segelten weiter den ---- hinauf---- viele Meilen, bis wir eine Stadt erblickten. Jedes Herz pochte vor Freude & und laute Freudensrufe brachten das Entzücken unserer Seelen zum Ausdruck. Wir ankerten in einer kleinen Entfernung von der Küste. Sofort rannten die Eingeborenen mit offensichtlichen Zeichen der Überraschung & des Erstaunens ans Ufer des Flusses. Nachdem sie uns einige Zeit betrachtet & Zeichen der Freundschaft erhalten hatten, schienen sie sich einige Minuten lang zu beraten. Ihr König trat dann an den Rand des Ufers hervor & bot uns die Hand der Freundschaft an & mit deutlichen Gesten lud er uns ein, an Land zu kommen, und versprach uns Schutz und Gastfreundschaft. Nun befanden wir uns noch einmal auf festem Land & wurden von dem König & vier Häuptlingen in die Stadt geführt, während die Menge rufend nachfolgte & viele merkwürdige Gebärden vollzog. Der König ordnete an, dass ein Festmahl für seine neuen Freunde vorbereitet werde, dass aus ---- Fisch, gekochten Bohnen & grob gemahlenem Mais bestand ---- Das Ganze wurde unter einer weit ausragenden Eiche in hölzernem Geschirr aufgestellt. Eine große Venusmuschelschale

 

Seite 17

 

& ein Steinmesser wurden für jeden bereitgelegt. Dann kam der König mit ungefähr zwanzig seiner wichtigsten Untertanen hervor & ließ uns (wir waren ungefähr zwanzig an der Zahl) Platz nehmen & setzte uns neben unserer Mahlzeit. Er und seine Gesellschaft setzten sich an die Stirnseite. Nachdem er seine Hand gewunken & und sich verbeugt hatte, fingen alle an zu essen & wir erfreuten uns nie einer köstlicheren Mahlzeit. Als das Mahl beendet war, wurde unsere Aufmerksamkeit auf eine Ansammlung von ungefähr eintausend Männern & Frauen gelenkt, die einen Kreis gebildet hatten & unsere Gesellschaft einluden, in die Mitte hervorzukommen. Nachdem sie uns eine Weile mit Verwunderung angestarrt hatten, wurde uns gestattet, uns zurückzuziehen & unseren Platz im Kreis einzunehmen. Eine Anzahl von vierzig ging dann in die Mitte des Kreises & begann einen Gesang aus nur missklingenden und grässlichen Abwandlungen von Tönen & solch verzweifelten Gebärden des Körpers, dass es schien, dass Chaos ihre Raserei hervorgebracht hatte, um die Welt in Aufruhr zu versetzen. Und in kurzer Zeit war es ein Tumult, denn die ganze Gesellschaft ging zum Tanzen, Rufen, Schreien & Kreischen in Intervallen über, tanzte dann, wobei sie hüpften & taumelten mit vielen unbeschreiblichen Verrenkungen in ihrem Gesicht & unfeinen Gesten. In der Tat erschienen sie mehr wie eine Gesellschaft von Teufeln als von menschlichen Wesen. Dies dauerte eine Stunde. Dann nahmen sie im Kreis ihre Plätze ein & auf ein Signal hin stießen sie drei fürchterliche Schreie aus, dann gingen sie sofort auseinander und vollführten ulkige Luftsprünge & erzeugten solch einen verwirrenden Mischmasch von Tönen, indem sie wie Eulen riefen, schrien und kreischten, wie Hunde & Wölfe bellten, wie Ochsenfrösche quakten, dass meinem Gehirn das Unterste zu oberst gekehrt wurde & eine Zeit lang konnte ich kaum glauben, dass sie zur menschlichen Rasse gehörten.

weiter

 
Dies ist keine offizielle Seite der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, sondern sie wird privat geführt und dient der Vertiefung des Hintergrundwissens über diese Kirche.
Facebook Like-Button
 
 
Insgesamt waren schon 463554 Besucher (1126807 Hits) hier!